Enthüllungen über Vietnamkrieg US-Whistleblower Ellsberg ist tot
Anfang der 1970er-Jahre machte er mit den sogenannten Pentagon-Papieren die geheimen US-Pläne im Vietnamkrieg öffentlich. Nun ist der Whistleblower Daniel Ellsberg im Alter von 92 Jahren gestorben.
Der US-Whistleblower Daniel Ellsberg ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie in einer Stellungnahme mit, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Ellsberg hatte Anfang der 1970er-Jahre die sogenannten Pentagon-Papiere enthüllt und so die geheimen Vietnamkriegspläne der US-Regierung publik gemacht. Er wurde wegen Spionage angeklagt, weshalb ihm bis zu 115 Jahre Haft drohten. Sein Prozess endete 1973, alle Anschuldigungen gegen ihn wurden fallen gelassen. Für seine Enthüllungen wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Warnung vor Gefahren eines Atomkriegs
Der Militäranalytiker, Autor und Friedensaktivist hatte im März dieses Jahres Freunde und Unterstützer darüber informiert, an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein und eine Chemotherapie abgelehnt zu haben. Seine Familie teilte nun mit, Ellsberg sei am Freitagmorgen im Kreise seiner Familie in Kalifornien gestorben.
Zuletzt hatte sich Ellsberg immer wieder eindringlich zu den Gefahren eines Atomkriegs geäußert. Die Liebe und Anerkennung, die ihm in seinen letzten Tagen entgegengebracht worden sei, hätten ihn berührt, teilte die Familie mit. "Wenn ich gewusst hätte, dass das Sterben so sein würde, hätte ich es früher getan", soll er an seinem Lebensende scherzhaft gesagt haben.