Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit dem russischen Verteidigugnsminister Andrej Beloussow.
liveblog

Krieg gegen die Ukraine ++ Nordkorea versichert Russland seine Unterstützung ++

Stand: 30.11.2024 09:50 Uhr

Nordkoreas Machthaber Kim hat Russland die volle Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine zugesagt und die USA einer "direkten militärischen Intervention" beschuldigt. In Kiew gab es in der Nacht Luftalarm. Alle Entwicklungen im Liveblog.

ARD-Korrespondentin Andrea Beer über die Überlegungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine NATO-Mitgliedschaft.

Andrea Beer, ARD Kiew, tagesschau, 30.11.2024 09:22 Uhr

Selenskyj hatte gestern im britischen Fernsehsender Sky News von den westlichen Verbündeten NATO-Schutz für die von Kiew kontrollierten Teile des Landes gefordert - und Bereitschaft signalisiert, mit der Rückerlangung der russischen besetzten Gebiete zu warten. "Wenn wir die heiße Phase des Krieges beenden wollen, sollten wir das Gebiet der Ukraine, das wir kontrollieren, unter einen NATO-Schutzschirm stellen", sagte Selenskyj.

Russland hat den Flugbetrieb am Flughafen Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan am Kaspischen Meer wegen der Gefahr von Drohnenangriffen vorübergehend eingestellt. Das melden die russische Nachrichtenagenturen Tass und Interfax unter Berufung auf den Flughafenbetreiber.

Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht elf ukrainische Drohnen zerstört. Acht seien über dem Gebiet Belgorod abgeschossen worden, drei über dem Schwarzen Meer, teilte das Ministerium im Nachrichtendienst Telegram.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es in der Nacht erneut Luftalarm gegeben. "In der Region, im Anflug auf Kiew, funktioniert die Flugabwehr", schrieb der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Sergij Popko, im Nachrichtendienst Telegram gegen 2:40 Uhr. Wenig später gab er Entwarnung.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow bei dessen Besuch in Pjöngjang seine anhaltende Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine versichert. Der von den USA angeführte Westen habe die Ukraine zu Angriffen mit seinen Langstreckenwaffen auf russisches Territorium gedrängt und sich damit einer "direkten militärischen Intervention in den Konflikt" schuldig gemacht, wurde Kim von nordkoreanischen Staatsmedien zitiert.

Russland habe das "Recht auf Selbstverteidigung" und solle "entschlossen handeln, um die feindlichen Kräfte den Preis zahlen zu lassen", sagte Kim demnach. Nordkoreas Regierung, Armee und Volk würden "die Politik der Russischen Föderation zur Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität gegen die Hegemoniebestrebungen der Imperialisten stets unterstützen".

Zuvor hatte Beloussow auch seinen nordkoreanischen Amtskollegen No Kwang Chol getroffen und laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass betont, dass die militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang ausgeweitet werde.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev wünscht sich den russischen Angriffskrieg als Thema im Bundestagswahlkampf, warnt aber gleichzeitig davor, dabei rote Linien für die Unterstützung seines Landes zu ziehen. "Das Handeln ist heute wie nie gefragt. Und das erwarte ich von den demokratischen Parteien in diesem Wahlkampf", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. "Ich glaube, es ist falsch, die roten Linien um sich herum zu ziehen und nicht vor dem Feind und vor dem Aggressor."

Der Botschafter kritisierte auch das Gespräch des Kanzlers Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Mitte November. "Wenn solchen Gespräche dann am zweiten Tag jedes Mal Luftangriffe folgen, dann bitte nicht", sagte er. 

Die Ukraine verstärkt ihre Truppen im Donbass. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach nur neun Monaten erneut den Chef der Landstreitkräfte ausgewechselt.