UN-Mission in Mali Bundeswehr nimmt Einsatz wieder auf
Mitte August hatte die Bundeswehr ihre Operationen in Mali ausgesetzt, nachdem es Streit mit der malischen Regierung gegeben hatte. Nun nehmen die deutschen Soldaten ihren Einsatz für die UN-Mission wieder auf.
Knapp vier Wochen nachdem die Bundeswehr ihren Einsatz in Mali ausgesetzt hatte, werden die Operationen wieder aufgenommen. Der "operative Beitrag" für die UN-Mission MINUSMA werde am Dienstag fortgesetzt, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr.
Neben dem Schutz des Flughafens Gao, an dem sich deutsche Gebirgsjäger beteiligen, gehören auch Aufklärungsflüge dazu, die für die Sicherheit von Bundeswehr-Patrouillen wichtig sind. In Gao befindet sich das zentrale Lager der Bundeswehr in Mali. An dem Einsatz sind rund 1000 deutsche Soldaten beteiligt.
Zuletzt hatte es immer wieder Streit mit der malischen Militärregierung um Überflugrechte und Truppenkontingente gegeben. Am 12. August hatte Deutschland den Bundeswehreinsatz ausgesetzt.
Zuletzt wurde bekannt, dass russische Truppen auf dem Gelände des Flughafens in Gao aktiv sind, wo auch die Bundeswehrsoldaten stationiert sind. Eberhard Zorn, der Generalinspekteur der Bundeswehr, sagte, bislang gebe es aber keine Anzeichen, dass die Russen in den Betrieb des Flughafen eingebunden seien. "Wir beobachten die Lage sehr genau."
Das westafrikanische Mali mit der Hauptstadt Bamako.
Einsatz gilt als gefährlichste UN-Mission
Die UN-Mission soll die Stabilität in dem westafrikanischen Land sichern und ein Auseinanderbrechen verhindern. Verschiedene islamistische Gruppen kämpfen um die Vorherrschaft. Der MINUSMA-Einsatz gilt als der weltweit gefährlichste: Seit Beginn der Mission 2013 wurden 287 Blauhelme getötet.
Die derzeitige malische Regierung hatte sich 2020 an die Macht geputscht und geplante Wahlen ausgesetzt. Deshalb hatte die EU ihre Ausbildungsmission für malische Truppen beendet.
Die Machthaber behindern die Arbeit der UN-Mission immer wieder und nähern sich Russland an. Im April hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch malischen Soldaten und russischen Sicherheitskräften ein Massaker an etwa 300 Zivilisten vorgeworfen.