Erste geglückte NASA-Mission "Apollo 7"-Astronaut Cunningham ist tot
Er war Teil der ersten erfolgreichen bemannten "Apollo"-Mission. Jetzt ist Astronaut Cunningham gestorben. Mit ihm geht das letzte Mitglied einer historischen Weltraummission, die den Weg zur Mondlandung ebnete.
Der US-Astronaut Walter Cunningham ist tot. Er starb im Alter von 90 Jahren in einem Krankenhaus in Houston, Texas. Die US-Weltraumbehörde NASA bestätigte seinen Tod. In einer Mitteilung der Familie heißt es, Cunningham sei "an Komplikationen nach einem Sturz, nach einem erfüllten und vollendeten Leben" gestorben.
Eine nahezu perfekte Mission
Unter dem Kommando von Walter Schirra und gemeinsam mit Donn Fulton Eisele startete Cunningham am 11. Oktober 1968 zu der "Apollo 7"-Mission. Die bemannte Raumkapsel reiste elf Tage lang um die Erde und lieferte wichtige Informationen, die den Weg für die erste Mondlandung mit der "Apollo 11" ein Jahr später ebneten. Die NASA sprach damals von einer nahezu perfekten Mission.
Nach rund 7,2 Millionen Kilometern Flugstrecke landete die Rakete am 22. Oktober 1968 sicher im Atlantischen Ozean. Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt hatte die "Apollo 7" eine Kamera dabei, die eine Live-Übertragung aus dem Inneren der Kapsel ins Fernsehen ermöglichte. Dafür bekam die NASA sogar den renommierten US-Fernsehpreis Emmy.
Bei der "Apollo 7"-Mission stand viel auf dem Spiel: Ein Jahr zuvor waren beim Brand in der Kapsel der "Apollo 1" drei NASA-Astronauten ums Leben gekommen. Cunningham war für diese missglückte Mission ursprünglich als Ersatz eingeplant gewesen.
Walter Cunningham war einer von drei Astronauten auf der ersten erfolgreichen "Apollo"-Mission der NASA im Jahr 1968.
Pilot, Physiker, Astronaut
Walter Cunningham wurde 1932 im US-Bundesstaat Iowa geboren. Er diente bei der US-Navy und der US-Marine, absolvierte mehr als 4500 Flugstunden. In seinem Physikstudium beschäftigte er sich mit dem Magnetfeld der Erde.
1963 begann er seine Ausbildung zum Astronauten bei der NASA. Nach seiner erfolgreichen "Apollo 7"-Mission war er an der Entwicklung der Raumstation "Skylab" beteiligt. 1971 verließ er die NASA und war unter anderem als Investor in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen tätig.
NASA-Chef Bill Nelson würdigte Cunningham als Entdecker, der mit seinen Kameraden den Weg für die heutige "Artemis"-Generation geebnet habe. Cunninghams Kollege Donn Eisele starb bereits im Jahr 1987, Walter Schirra 2007.