Westjordanland Mindestens drei Tote bei Anschlag
Beim Angriff eines 18-jährigen Palästinensers sind im Westjordanland drei Israelis getötet worden. Vor der Vereidigung der neuen israelischen Regierung ist die Situation vor allem in den besetzten Gebieten angespannt.
Ein Palästinenser hat bei einer Angriffsserie im besetzten Westjordanland mindestens drei Israelis getötet und weitere schwer verletzt, bevor er von einem israelischen Soldaten erschossen wurde. Israelischen Militärangaben zufolge stach der 18-Jährige am Eingang der israelischen Siedlung Ariel auf Passanten ein, tötete zwei von ihnen und verletzte mehrere.
Der mutmaßliche Täter flüchtete demnach zu einer nahegelegenen Tankstelle, stach dort auf weitere Zivilisten ein, stahl ein Auto, verursachte damit bewusst einen Unfall und tötete einen weiteren Mann. Ein weiteres Opfer wurde laut dem israelischen Rettungsdienst mit lebensgefährlichen Stichwunden ins Krankenhaus gebracht.
Angespannte Lage im Westjordanland
Nach einer Reihe von Angriffen auf Israelis ist die Lage in der Region stark angespannt. Die Armee verstärkt seit Wochen ihre Einsätze im Norden des Westjordanlands, wo eine neue radikale Palästinensergruppe aktiv ist. Am Montag erschossen israelische Streitkräfte einen jungen Palästinenser in der Nähe von Ramallah, nachdem er mit seinem Auto in eine Gruppe Soldaten gerast war.
Die Tat geschah wenige Stunden vor der Vereidigung der Anfang November neugewählten israelischen Abgeordneten. Am Sonntag hatte Präsident Isaac Herzog den früheren Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Nach seinem Wahlsieg will Netanjahu nun mit seinen potenziellen Koalitionspartnern die am weitesten rechts stehende Regierung in der israelischen Geschichte bilden.
Ministerpräsident kondoliert Angehörigen
Der scheidende Ministerpräsident Jair Lapid sprach den Angehörigen der jüngsten Angriffe sein Beileid aus. Gleichzeitig erklärte er, dass es den Sicherheitskräften zwar gelungen sei, militante Infrastrukturen zu zerschlagen, der Kampf aber jeden Tag aufs Neue geführt werden müsse.
Bezalel Smotrich, der Ko-Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Religiöser Zionismus und Netanjahus voraussichtlicher Koalitionspartner forderte auf Twitter: "Wir müssen die Sicherheit für alle Israelis wiederherstellen."