Kampf gegen Hamas Israel rückt erneut kurzzeitig in Gazastreifen vor
Das israelische Militär hat bei einem weiteren begrenzten Vorstoß seiner Bodentruppen Ziele im Gazastreifen attackiert. Zudem flog die Armee erneut Luftangriffe, auch Drohnen wurden eingesetzt.
In den vergangenen Tagen hat Israels Armee bei mehreren begrenzten Vorstößen von Bodentruppen Ziele im Gazastreifen angegriffen. Auch in der vergangenen Nacht rückten Truppen in den Gazastreifen vor und griffen Stellungen der militant-islamistischen Hamas an, wie das israelische Militär mitteilte.
Bei dem erneuten Vorstoß seien neben Bodentruppen auch gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt worden. Zudem seien Kampfflugzeuge und Drohnen im Einsatz gewesen, um auch im Zentrum "und überall im Gazastreifen" Luftangriffe zu fliegen. Insgesamt wurden laut Militärangaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 250 Ziele im Gazastreifen attackiert. Dazu zählten unter anderem von der Hamas genutzte Tunnel sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Kommandozentralen.
Auch Kämpfer der Terrormiliz seien getötet worden, hieß es vonseiten der israelischen Armee. Zu den Getöteten soll demnach auch ein ranghoher Befehlshaber der Hamas zählen, der an Sprengstoff- und Scharfschützenangriffen auf Israel beteiligt gewesen sein soll, hieß es von der israelischen Armee weiter.
Nach den Angriffen haben sich die beteiligten Soldaten demnach wieder aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Das israelische Militär meldete keine Verletzten in den eigenen Reihen.
Vorbereitungen auf "nächste Kampfphase"
Die wiederholten Vorstöße der israelischen Truppen werden als Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen gewertet. Auch die Armee selbst hatte angegeben, auf diesem Weg "die nächste Kampfphase" vorbereiten zu wollen. Wann eine Offensive starten könnte, lässt die Regierung Israels bislang aber offen.
Die militärischen Vorbereitungen für diesen Schritt seien "weitgehend abgeschlossen", berichtete ARD-Korrespondent Christian Limpert aus Tel Aviv. Bei der Entscheidung über eine Bodenoffensive spiele aber noch "eine zweite Ebene" eine Rolle - "die der Diplomatie und der Politik". Zum einen zählten dazu die Verhandlungen über die Freilassung der von der Hamas gefangen genommenen Geiseln. Am Donnerstag hatte Israel angegeben, dass sich wohl noch 229 Geiseln in den Händen der Terrormiliz befinden.
Aber auch der internationale Druck angesichts der katastrophalen humanitären Lage der Bevölkerung im Gazastreifen könnte Israel beeinflussen, so Limpert.