UNESCO Venedig bald gefährdetes Welterbe?
Bereits 2021 war Venedig beinahe als gefährdetes Welterbe eingestuft worden. Die UNESCO sieht die italienische Lagunenstadt jedoch auch weiterhin durch menschliches Eingreifen bedroht. Sie empfiehlt den Status erneut.
Massentourismus, Bauboom und Klimawandel: Experten der UN-Kulturorganisation UNESCO haben empfohlen, Venedig und seine Lagune auf die Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen.
Es gebe eine "anhaltende Verschlechterung durch menschliches Eingreifen", durch die irreversible Veränderungen drohten, hieß es in einer Mitteilung. Die Probleme seien in der italienischen Stadt seit Jahren bekannt.
UNESCO: Mehr Maßnahmen notwendig
Die bisherigen Maßnahmen der Behörden seien jedoch nicht ausreichend gewesen, hieß es. Es fehle eine Strategie auf globaler Ebene sowie die nötige Schlagkraft und Abstimmung auf nationaler Ebene. Die Aufnahme in die Liste des gefährdeten Welterbes solle dazu beitragen, dass die Anstrengungen verstärkt würden.
Die Experten hoffen, dass es mit einer Aufnahme in die Liste mehr Engagement lokaler, nationaler und internationaler Akteure gebe, um wirksame und nachhaltige Korrekturmaßnahmen zu entwickeln. Im September entscheidet das Welterbekomitee der UN-Mitgliedsstaaten, ob es der Empfehlung entspricht.
Venedig bereits 2021 beinahe als gefährdet eingestuft
Venedig und seine berühmte Lagune stehen seit 1987 auf der Weltkulturerbeliste. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten wurde Venedig immer wieder von Hochwasser überflutet. Im November 2019 hatte eine Rekordflut verheerende Schäden angerichtet. Mittlerweile verfügt die Stadt über ein Flutschutzsystem. Auch mit Massentourismus kämpft Venedig: Zu Spitzenzeiten übernachten dort 100.000 Touristen pro Nacht, dazu kommen Zehntausende Tagesbesucher.
2021 war Venedig einer Einstufung als gefährdetes UNESCO-Welterbe durch einer Änderung seiner Regeln für Kreuzfahrtschiffe, die durch ihre großen Wellen das Fundament der Stadt abtrugen, knapp entgangen.