Wahl in Finnland Konservative liegen in Führung
In Finnland können die Konservativen mit einem Wahlsieg rechnen. Nach Auszählung von mehr als 94 Prozent der Stimmen liegen sie vor den Rechtspopulisten und den regierenden Sozialdemokraten um Ministerpräsidentin Marin in Führung.
Bei der Parlamentswahl in Finnland kann die konservative Nationale Sammlungspartei laut Hochrechnung von einem Wahlsieg ausgehen. Nach mehr als 94 Prozent ausgezählter Stimmen lag sie bei 20,6 Prozent, gefolgt von den Rechtspopulisten mit 20,2 Prozent. Die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin lagen bei 19,9 Prozent.
Ein vorläufiges Endergebnis wird am späten Abend oder in der Nacht zu Montag erwartet. Ein knapper Wahlausgang mit einem dünnen Vorsprung der Konservativen war nach ersten Prognosen und und den letzten Umfragen vor der Wahl erwartet worden. Allerdings war für die Sozialdemokraten mit einem zweiten Platz gerechnet worden.
Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten?
In Finnland erhält traditionell der Chef oder die Chefin der stärksten Kraft als erstes die Gelegenheit, eine Regierung zu bilden. Wahrscheinlich dürften die Koalitionsverhandlungen - unabhängig vom Wahlsieger - länger dauern, da jede Partei noch mindestens zwei weitere Koalitionspartner brauchen dürfte, um eine Mehrheit im Parlament zu bekommen.
Anders als die Sozialdemokraten unter Marin haben die Konservativen unter Parteichef Petteri Orpo eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten nicht ausgeschlossen.
NATO-Beitritt kaum Thema im Wahlkampf
Im Wahlkampf spielten vor allem die Staatsfinanzen eine Rolle - Kritiker werfen Marin vor, die Staatsschulden in die Höhe getrieben zu haben. In ihre Amtszeit fielen die Corona-Pandemie und die Energiekrise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. Der NATO-Beitritt Finnlands, der in wenigen Tagen offiziell vollzogen wird, war dagegen kaum ein Thema.