Irland und Schottland Höchste Warnstufe wegen Orkan "Éowyn"
"Éowyn" zieht mit Rekordwindgeschwindigkeiten über Irland und Teile Großbritanniens - und hat das öffentliche Leben größtenteils lahm gelegt. Ob in Dublin, Belfast oder Glasgow: Die Straßen sind fast menschenleer.
Sturm "Éowyn" hat in Irland für die stärksten Orkanböen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gesorgt. Am Morgen wurden heftige Windstöße mit einer Geschwindigkeit von 183 Kilometern pro Stunde nahe der Küste von Galway im Westen des Landes gemessen, wie der irische Wetterdienst Met Eireann mitteilte.
"Bitte bleiben Sie einfach zuhause, wenn Sie können", mahnte die nordirische Regierungschefin Michelle O'Neill in der BBC. Es bestehe Lebensgefahr. "Wir sind im Auge des Sturms. Wir sind in der Phase der Alarmstufe Rot." Und so herrscht auf den Straßen der Metropolen Dublin, Belfast und Glasgow eine Stille, die an den Beginn der Corona-Pandemie vor knapp fünf Jahren erinnert. Nach offiziellen Angaben sind 715.000 Haushalte und Unternehmen ohne Strom.
Schulen geschlossen, Zugverkehr eingestellt
Wegen des vom Atlantik auf die irische Küste treffenden Sturms rief auch der Katastrophenschutz die Menschen auf, in ihren Häusern zu bleiben. Schulen blieben vorsorglich geschlossen. In weiten Teilen des Landes wurde auch der Zugverkehr eingestellt.
Aus vielen Teilen des Landes gab es Berichte über umgestürzte Bäume, zerfetzte Stromleitungen und Verkehrsbehinderungen. Am Flughafen Dublin wurden bis 8.30 Uhr morgens mehr als 230 Flüge gestrichen. Ausfälle gab es auch an den Flughäfen Cork und Shannon.
Wie hier in Edinburgh wurde in vielen Regionen der Zugverkehr eingestellt.
Höchste Warnstufe auch für Schottland und Nordirland
Auch im Vereinigten Königreich gelten Unwetterwarnungen. Für Nordirland und Teile Schottlands rief der Wetterdienst Met Office die höchste Warnstufe aus, Busse und Züge blieben in den Depots, Schulen geschlossen. In Schottland wurden ausgerechnet in der dicht bevölkerten Region von Glasgow bis Edinburgh die stärksten Beeinträchtigungen erwartet.
Regierungschef John Swinney appellierte an die Bevölkerung, auf Reisen zu verzichten. Es wird erwartet, dass "Éowyn" über Schottland im Laufe des Tages etwas nachlässt. Die Werte bewegen sich aber noch immer in der Nähe historischer Höchstmarken, erklärten die Behörden und forderten die Menschen auf, wachsam zu bleiben, insbesondere in den Küstengebieten.
Meteorologen schauen gebannt auf "Éowyn"
Das Orkantief hält auch den Deutschen Wetterdienst in Atem. Man schaue gebannt gen Irland und Großbritannien, so der DWD-Experte Felix Dietzsch in Offenbach. "Éowyn" sei "außergewöhnlich heftig". Auch in Deutschland werde man die Ausläufer des Sturms zu spüren bekommen, wenn auch nicht mal ansatzweise so heftig wie auf den britischen Inseln.