US-Bundesstaat Tennessee Tote bei Schüssen an Grundschule
Bei Schüssen an einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sind drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Auch die mutmaßliche Schützin ist laut örtlicher Polizei tot.
Bei einem Schusswaffenangriff an einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sind drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Die mutmaßliche Schützin sei ebenfalls tot, teilte die örtliche Polizei auf einer Pressekonferenz mit.
Zur Identität der Angreiferin gab es unterschiedliche Angaben. Die Polizei bezeichnete die Verdachtsperson zunächst als Frau und später als Transmenschen, ohne dies jeweils näher zu erörtern. Bei ihr handelt es sich laut Polizeiangaben um eine 28-Jährige aus Nashville. Zuvor hatte Polizeisprecher Don Aaron angegeben, die mutmaßliche Schützin sei im Teenageralter gewesen. Die Angreiferin trug Polizeiangaben zufolge eine gezeichnete Karte mit möglichen Eintrittspunkten bei sich. Zudem habe sie die Schule vor der Attacke ausgekundschaftet.
Ermittler werteten derzeit Material aus, das Aufschluss über das Motiv der Schützin geben könnte. "Wir haben ein Manifest, wir haben einige Schriften, die sich auf diesen Tag, diesen Vorfall beziehen, und die wir auswerten", sagte der Polizist John Drake bei einer Pressekonferenz. Es seien auch Lagepläne der christlichen Privatschule gefunden worden, auf denen unter anderem Überwachungskameras und Eingänge eingezeichnet waren.
Polizisten erschießen Angreiferin
Die Polizei war am Morgen gegen 10 Uhr Ortszeit zu der Schule gerufen worden. Die eintreffenden Beamten hätten begonnen, das Erdgeschoss des Gebäudes zu räumen und hätten dann Schüsse aus dem ersten Stock gehört. Dort stießen die Polizisten demnach auf die Angreiferin und erschossen sie. Sie soll mit mindestens zwei Schnellfeuergewehren und einer Pistole bewaffnet gewesen sein. Bei dem Einsatz wurde ein Polizist an der Hand verletzt.
Ersten Erkenntnissen nach habe sie sich über einen Seiteneingang Zugang zur Schule verschafft. Ob sie eine Verbindung zu der Einrichtung hatte, war offen.
Christliche Privatschule als Tatort
Die getöteten Kinder seien alle acht oder neun Jahre alt gewesen, teilte die Polizei zunächst mit, später hieß es dann, sie seien alle neun Jahre alt. Bei den getöteten Erwachsenen handele es sich um eine 60 Jahre alte Frau sowie eine 61 Jahre alte Frau und einen ebenfalls 61-jährigen Mann.
Die drei getöteten Erwachsenen seien Mitarbeiter der Schule gewesen. Bei der Schule handelt es sich den Angaben nach um eine private christliche Einrichtung. Dort werden Kinder der Webseite zufolge von der ersten bis zur sechsten Klasse unterrichtet. Es gibt dort auch einen Kindergarten.
Eine Mutter berichtete im US-Fernsehen, dass ihre Tochter ihr geschrieben hätte, sie und ihre Klassenkameraden hätten sich während des Vorfalls im Schrank versteckt.
Biden nennt Attacke "krank"
US-Präsident Joe Biden forderte nach dem Schusswaffenangriff in Nashville einmal mehr ein Verbot von Sturmgewehren. Er rief den US-Kongress dazu auf, eine von ihm vorgelegte Verschärfung des Waffenrechtes zu verabschieden. "Wir müssen mehr tun, um Waffengewalt zu stoppen", mahnte Biden. Die Waffengewalt reiße die Gemeinden im Land und die Seele der Nation auseinander. "Es ist krank", sagte der Demokrat mit Blick auf die Schusswaffenattacke.
Diskussion über Reform des Waffenrechts in den USA
Biden fordert immer wieder strengere Waffengesetze und hat bereits Regelungen in der Vergangenheit immer wieder leicht verschärft. Ohne substanzielle Gesetzesänderungen sehen Expertinnen und Experten allerdings keine Chance auf echte Veränderungen. Um die durchzusetzen, wären Biden und seine Demokraten allerdings auf die Kooperationsbereitschaft der Republikaner im Kongress angewiesen - und die ist bei diesem Thema nicht in Sicht.
In den Vereinigten Staaten sind mehr Waffen im Umlauf als irgendwo sonst auf der Welt. Im Mai hatte im texanischen Uvalde ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.