Erste Schiffe ausgelaufen Gratis-Getreide aus Russland nach Afrika unterwegs
Nach dem Ende des Getreide-Deals mit der Ukraine hatte der russische Präsident Putin mehreren afrikanischen Staaten kostenlose Weizenlieferungen versprochen. Nun seien die ersten Schiffe unterwegs, meldet Moskau.
Russland hat nach eigenen Angaben die ersten seiner versprochenen kostenlosen Getreidelieferungen nach Afrika verschifft. "Die ersten beiden Schiffe haben bereits russische Häfen in Richtung Somalia und Burkina Faso verlassen", erklärte der russische Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew. "Wir gehen davon aus, dass sie Ende November bis Anfang Dezember eintreffen werden."
Nach Angaben von staatlichen Nachrichtenagenturen sind beide Frachter mit je 25.000 Tonnen Weizen beladen. Bis Ende des Jahres würden weitere Schiffe mit Ziel Mali, Simbabwe, Zentralafrikanische Republik und Eritrea auslaufen, erklärte Patruschew demnach weiter. Insgesamt sollen 200.000 Tonnen ausgeführt werden.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Juli beim Russland-Afrika-Gipfel in Sankt Petersburg zugesagt, kostenloses Getreide in sechs afrikanische Länder zu schicken.
Ukraine-Krieg löste Sorge vor Hungersnöten aus
Zusammen mit der Ukraine gehört Russland zu den größten Getreideexporteuren weltweit. Im Jahr 2020 zum Beispiel entfielen fast 28 Prozent aller Weizenlieferungen auf diese beiden Länder. Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 löste international Sorge vor Hungersnöten aus. Die Exporte gingen zurück, die Getreidepreise stiegen stark an.
Viele afrikanische Staaten sind von Getreidelieferungen abhängig - Millionen Tonnen pro Jahr müssen importiert werden.
Russland kündigte Getreide-Deal auf
Im Sommer 2022 vereinbarten Moskau und Kiew unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer, ein Jahr später ließ Moskau die Vereinbarung aber mit der Begründung auslaufen, dass eigene Exporte durch die westlichen Sanktionen behindert würden.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres nannte die russische Spende nach der Ankündigung Putins im Juli "eine Handvoll" im Vergleich zu den Auswirkungen durch das Ende des Getreide-Deals mit der Ukraine.
Im vergangenen Jahr exportierte Russland nach Angaben Putins etwa 60 Millionen Tonnen Getreide. Nach ukrainischen Angaben konnten trotz der russischen Blockade 3,2 Millionen Tonnen Getreide durch einen neu geschaffenen Korridor verschifft werden.