Vorgezogene Bundestagswahl AfD-Politiker Krah als Direktkandidat aufgestellt
Bislang war der umstrittene AfD-Politiker Krah Europaabgeordneter. Mit der anstehenden Neuwahl im Februar möchte er nun in den Bundestag wechseln - die erste Hürde hat er dazu im sächsischen Rochlitz genommen.
Seine Pläne waren bereits bekannt, nun macht der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah mit dem geplanten Wechsel in den Bundestag ernst: Im sächsischen Rochlitz wurde der Dresdner als Direktkandidat für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 aufgestellt, wie aus der AfD bestätigt wurde. Medien wie Zeit Online und die Sächsische Zeitung hatten zuvor darüber berichtet.
Demnach tritt Krah im Bundestagswahlkreis Chemnitzer Umland - Erzgebirgskreis II an. Das ist auch der Wahlkreis des CDU-Politikers Marco Wanderwitz, der an der Spitze der Bundestagspolitiker steht, die sich für ein AfD-Verbotsverfahren einsetzen. Wanderwitz tritt für den nächsten Bundestag nicht mehr an. Er hatte das mit zunehmenden Anfeindungen gegen sich begründet.
Krah: "Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher"
Krah selbst dankte auf der Plattform X "den AfD-Mitgliedern im Chemnitzer Umland/Süderzgebirge für das Vertrauen, mich zu ihrem Direktkandidaten für die Bundestagswahl zu bestimmen. Der Wahlkampf beginnt heute!"
Zeit Online veröffentlichte auch Videos der Rede Krahs von der Aufstellungsveranstaltung in Rochlitz. Darin sagte er: "Wir wollen unsere Eltern respektieren, wir wollen unsere Vorfahren ehren. Die waren keine Verbrecher. Und wir sind stolze Sachsen und Deutsche."
Schrille Auftritte und Berichte über dubiose Verbindungen
Die Pläne des auch in der AfD umstrittenen Politikers, von Brüssel nach Berlin zu wechseln, waren schon länger bekannt. Er hatte in der Welt am Sonntag gesagt, die "Gefechtslage" habe sich geändert, dadurch dass er im EU-Parlament nicht in die AfD-Delegation und in die gemeinsame Rechtsaußen-Fraktion mit anderen europäischen Parteien aufgenommen worden sei.
Krah war erst im Juni erneut ins EU-Parlament gewählt worden. Zuvor hatte er wochenlang in den Schlagzeilen gestanden und die AfD-Chefs in Erklärungsnöte gebracht. Hintergrund waren teils schrille öffentliche Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China.
In einer italienischen Zeitung hatte Krah zudem als relativierend wahrgenommene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS gemacht. Die neue AfD-Delegation nahm den Sachsen nach der Wahl nicht in ihre Reihen auf, er gehört auch nicht der Rechtsaußen-Fraktion im Parlament an, die die AfD gebildet hatte.