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München Auto fährt in Menschengruppe - mindestens 20 Verletzte
In der Münchner Innenstadt ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Etwa 20 Menschen wurden verletzt. Der Fahrer des Wagens wurde laut Polizei festgenommen. Die Hintergründe sind noch unklar.
Ein Mann ist in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Dabei wurden laut Feuerwehr mindestens 20 Menschen verletzt. Der Fahrer wurde noch vor Ort festgenommen. Es ginge keine Gefahr mehr von ihm aus, so die Polizei. Die Polizei sei mit "starken Kräften" vor Ort.
Nach Informationen des ARD-Terrorismusexperten Michael Götschenberg hat die Polizei bei der Festnahme Schüsse abgegeben. Bei dem Fahrer handele es sich um einen 24-jährigen Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der ausreisepflichtig sei. Den Sicherheitsbehörden sei er bisher nicht als Extremist bekannt gewesen.
Die Polizei teilte weiter mit, dass Spekulationen über weitere Beteiligte nicht bestätigt werden könnten.
Unter den Verletzten sei auch eine "unbestimmte Zahl" Schwer- und Schwerstverletzter, so die Feuerwehr. Bei einigen der Verletzten sei bislang eine Lebensgefahr nicht auszuschließen. Ob das Auto absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, ist unklar.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. "Ich bin tief erschüttert", sagte Reiter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten." Reiter, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) wollen sich vor Ort über den Einsatz informieren, wie das Innenministerium mitteilte.
Der Vorfall ereignete sich demnach am Münchner Stiglmaierplatz im Bereich der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße im Innenstadtbereich unweit des Hauptbahnhofs. Weitere Einzelheiten nannte die Polizei zunächst nicht. Rund um den Einsatzort komme es zu Verkehrsbehinderungen. "Umfahren Sie den Bereich weiträumig, damit die Einsatzkräfte ungehindert arbeiten können." Auch ein Rettungshubschrauber sei im Einsatz.
Die Polizei richtete zudem eine Zeugen-Sammelstelle ein und rief auf X dazu auf, relevante Videos und Bilder von dem Vorfall in einem eigens eingerichteten Upload-Portal hochzuladen.
Veranstaltung von ver.di am Ort
Am Ort des Geschehens fand laut der Polizei zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10.30 Uhr eine Veranstaltung der Gewerkschaft ver.di statt. Diese teilte mit, es gebe keine Informationen, ob Teilnehmende verletzt worden seien. "Wir wissen es noch nicht. Aber es ist möglich, dass auch Teilnehmer unter den Verletzten sind", sagte der Sprecher von ver.di Bayern, Nils Schmidbauer. "Wir sind zuerst einmal bei den Opfern und den Angehörigen."
Die Demonstration, an der mehrere hundert bis tausend Menschen teilnahmen, sei abgebrochen worden. Auch die Kundgebung auf dem Königsplatz wurde abgesagt.
Bundesweit gibt es am Donnerstag Warnstreiks und Kundgebungen zur aktuellen Tarifrunde im Öffentlichen Dienst. In München gilt zudem eine erhöhte Alarmbereitschaft wegen der bis zum Wochenende dauernden Münchner Sicherheitskonferenz, zu der zahlreiche ranghohe Politiker aus aller Welt erwartet werden.