Winterwetter in Deutschland Schneefälle, Ausfälle und Unfälle
Schnee und Eis ziehen über Deutschland. Besonders im Süden hat das Winterwetter die Regionen fest im Griff. Gefahr droht durch die Wetterlage vor allem im Straßenverkehr - im Erzgebirge starb bei einem Unfall ein Kind.
Es ist Winter in Deutschland. Neben mehreren Zentimetern Neuschnee bringen die niedrigen Temperaturen aber auch Glatteis, Schneeregen und Sturmböen mit sich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach Unwetterwarnungen für mehrere Teile des Landes aus.
Besonders der Verkehr leidet unter der unwirtlichen Witterung: Glatte Straßen sorgen voraussichtlich auch noch in den kommenden Tagen für Unfälle, der Zug- und Flugverkehr im Land ist stellenweise stark beeinträchtigt.
Tödlicher Busunfall und Glatteis im Osten
Bei einem Unfall mit einem Schulbus im Erzgebirge ist am Morgen ein Kind getötet worden. Es handelt sich bei dem Opfer um einen Schüler, wie die Polizei mitteilte. Zudem seien zwei Erwachsene, darunter der Busfahrer, schwer verletzt worden. Mindestens zehn weitere Schulkinder wurden verletzt und vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Der Bus war in Sehmatal seitlich mit einem Fahrzeug des Winterdienstes zusammengestoßen, wie ein Polizeisprecher sagte. Anschließend prallte der Bus frontal gegen einen Baum. Nach erster Einschätzung der Polizei war es zum Unfallzeitpunkt auf der Straße glatt.
Auch auf zahlreichen anderen Straßen in den Hochlagen Sachsens führte nächtlicher Regen zu Glätte. "Die Niederschläge wurden am Morgen durch eine warme Luftschicht in etwa 1.500 Metern von Schnee in Regen umgewandelt", erläuterte Florian Engelmann vom DWD. Fällt der Regen dann auf geräumte, freiliegende Straßen, die vor allem in den Hochlagen eine Temperatur unter null Grad haben, wird es extrem glatt.
In Südthüringen waren aufgrund der Witterung zahlreiche Lkw liegen geblieben - im Landkreis Sonneberg standen mehrere Fahrzeuge quer auf der Fahrbahn. Auf der A71 im Raum Suhl liegt hingegen noch eine komplette Schneedecke, der Winterdienst ist im Dauereinsatz.
Glätte und Neuschnee auch im Norden
Im nördlichen Niedersachsen, in Hamburg und im südlichen Schleswig-Holstein ist es nach den Schneefällen ebenfalls auf vielen Straßen rutschig. In diesen Regionen muss mit zähflüssigem Verkehr und Staus gerechnet werden. So ist beispielsweise die A1 zwischen Bramsche und Osnabrück-Hafen wegen Bergungsarbeiten gesperrt.
In Hamburg fuhr die S-Bahn nur eingeschränkt oder gar nicht. Der DWD kündigte für Norddeutschland am heutigen Tag bis zu acht Zentimeter Neuschnee an, mancherorts sollen sogar bis zu 15 Zentimeter möglich sein. Insgesamt herrsche erhöhte Glättegefahr. Das soll auch in den kommenden Tagen so bleiben.
Schulausfälle und Verkehrschaos in Hessen
Mit Schnee, Schneeregen und Glätte muss weiterhin in Teilen Hessens gerechnet werden. Im Tagesverlauf gibt es immer wieder Niederschläge, die im Bergland für Glatteis sorgen können. Abends und in der Nacht schneit es vor allem in den Höhen. Bereits seit Montagnachmittag war es wegen anhaltender Schneefälle und Glatteis zu zahlreichen Unfällen mit Verletzten und Staus gekommen. Die Polizei in Offenbach meldete am Morgen für Südosthessen 25 Unfälle mit neun Verletzten.
Auf der A60 staute sich der Verkehr zwischen dem Rüsselsheimer Dreieck und dem Dreieck Nahetal zeitweise auf 40 Kilometer. Auch auf der A5 bildete sich auf glatter Fahrbahn ein 16 Kilometer langer Stau. Wegen der Witterung und der dadurch teils unpassierbarer Schulwege wurde zudem der Präsenzunterricht an einigen Schulen in Hessen ausgesetzt, es findet Distanzunterricht statt.
Süddeutschland versinkt im Schnee
Schulausfälle gibt es auch in Bayern und Baden-Württemberg. Für weite Teile Niederbayerns gilt eine Unwetterwarnung vor markanter Glätte. Wegen des Eisregens bleiben Schulen in gleich mehreren Landkreisen zu. Andernorts sorgt die hohe Schneelast auf den Schuldächern dafür, dass die Gebäude vorsorglich nicht betreten werden dürfen. Die Deutsche Post teilte mit, dass wegen des Schnees Briefe und Pakete im Süden Bayerns erst in den kommenden Tagen zugestellt werden können.
Auf den bayrischen Straßen sorgte Blitzeis für Verkehrschaos und einen Massenunfall mit 13 beteiligten Fahrzeugen, die Autobahn 99 wurde gesperrt. Auf der Autobahn 8 in Oberbayern starben zwei Menschen bei einem Zusammenstoß von einem Auto mit einem Sattelzug. Auch der Münchner Flughafen hatte seinen Betrieb bis zum Mittag eingestellt.