Laut Oberstaatsanwältin Ermittlungen nach Vorfall um Chrupalla eingestellt
Nachdem der AfD-Vorsitzende Chrupalla nach einem Auftritt im Oktober in einem Krankenhaus behandelt wurde, geht die zuständige Oberstaatsanwältin nicht von einem Übergriff aus. Die Ermittlungen werden eingestellt.
Nach der Krankenhaus-Behandlung des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla wegen eines Vorfalls bei einer Wahlkampfveranstaltung im bayerischen Ingolstadt hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Es hätten keine Hinweise auf eine Straftat ermittelt werden können, teilte Oberstaatsanwältin Veronika Grieser mit.
Krankenhausaufenthalt im Oktober
Chrupalla hatte am 4. Oktober einen Wahlkampfauftritt zu der wenige Tage später stattfindenden bayerischen Landtagswahl abbrechen müssen. Er hatte über Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen geklagt. Noch vor seiner Rede wurde Chrupalla ins Krankenhaus gebracht und aufgrund von Beschwerden vorübergehend auf der Intensivstation überwacht.
Nach einem Tag konnte er die Klinik wieder verlassen. Ärzte stellten einen Einstich in Chrupallas rechtem Oberarm fest. Der AfD-Chef sprach von einem Anschlag, der auf ihn verübt worden sei. Die Behörden leiteten Ermittlungen zu einer möglichen Straftat ein und sichteten laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft unter anderem Bild- und Videomaterial der Veranstaltung und befragten Zeugen.
Keine konkreten Hinweise auf Übergriff
"Die Beibringung der Verletzung durch einen Unbekannten während des Aufenthalts auf dem Ingolstädter Theaterplatz kann zwar nicht ausgeschlossen werden", erklärte die Oberstaatsanwältin dazu. "Konkrete Hinweise oder Anhaltspunkte für einen solchen Übergriff während des Besuchs der Wahlkampfveranstaltung oder im unmittelbaren Vorfeld des Besuchs haben die Ermittlungen jedoch nicht ergeben."
Die Staatsanwaltschaft stützt sich dabei unter anderem auf ein Gutachten von Rechtsmedizinern aus München. Demnach wird vermutet, dass Chrupalla mit einer Pinnadel in den Arm gestochen wurde. Die im Stichkanal gefundenen faserartigen Partikel seien bei einem Einstich mit einer Injektionsnadel nicht zu erwarten.
Hinweise, dass ihm dabei Gift injiziert worden sei, gebe es ebenfalls nicht. Auch Chrupallas Beschwerden sprächen nicht für eine Vergiftung.