Hintergrund

Schutz vor Feinstaub in Räumen Lüften, Putzen und zum Rauchen vor die Tür

Stand: 26.08.2007 17:57 Uhr

Die Diskussion um Feinstaubkonzentrationen hat längst die eigenen vier Wände erreicht. Denn teilweise liegt die Belastung in Innenräumen um ein Vielfaches höher als im Freien. Experten raten zu einfachen Maßnahmen, um die Raumluft sauberer zu halten.

Kristopher Sell

Von Kristopher Sell, tagesschau.de

Überall, wo irgendetwas verbrannt wird, entsteht schädlicher ultrafeiner Staub. So auch hinter geschlossenen Türen. Zigarettenqualm ist Verursacher Nummer eins, doch auch Kerzen, Duftlampen und Kaminfeuer können die Raumbelastung bedenklich steigern. Im Büro gehören nach Expertenmeinung Laserdrucker und Kopierer zu den größten Feinstaubquellen. Nach Meinung von Prof. Michael Braungart, Leiter des Hamburger Umweltinstitutes, ist die Raumbelastung daher bis zu fünf mal höher als in der Außenluft.

Dämmung sorgt für hohe Belastung

Verschärfend wirkt sich die fortschreitende Wärmedämmung aus. Durch bauliche Maßnahmen sinkt in entsprechenden Gebäuden die so genannte Luftwechselrate. Dadurch steigt die Feinstaubkonzentration enorm an. „Früher waren Türen und Fenster viel undichter. Heute haben die Bewohner solcher Räume die Pflicht, durch effektives Lüften die Feinstaubkonzentration auf ein Normalmaß zu bringen“, rät Dr. Dieter Bake vom Bundesumweltamt. Generell gilt: Lüften ist Trumpf – es sei denn, man wohnt an einer viel befahrenen Straße. Dann sollten die Fenster zumindest bei starkem Verkehr auf jeden Fall geschlossen bleiben.

Wichtig ist außerdem die Entfernung von Staub, der sich auf Böden und Möbeln absetzt. „Man muss ein Loblied auf den guten alten Putzteufel singen. Es ist sinnvoll zu putzen, zu wischen und zu saugen“, rät Braungart. So könne die Gesamtbelastung ebenfalls gesenkt werden. Dabei sollte man jedoch auf alte Staubsauger verzichten, die den Feinstaub nur ungefiltert im Raum verteilen.

Flusen sind unbedenklich

Ein weiteres Problem sind giftige Ausdünstungen von Einrichtungsgegenständen, Lacken, Wandfarben und Kunststoffen. Deren zum Teil krebserregende Weichmacher heften sich an die Oberfläche der Staubpartikel und gelangen nahezu ungehindert über die Lunge in den menschlichen Organismus. Vor dem Kauf entsprechender Artikel sollten sich Verbraucher gut über deren Inhaltsstoffe informieren.

Ungefährlich sind nach Angaben von Dr. Annette Peters vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit Staubflusen von Teppichen, Hemden oder Pullovern. Sie sind schlicht zu groß und von ihrer chemischen Zusammensetzung her unbedenklich.