
Bayern Extremisten in Bayern müssen 140 Waffen abgeben
Extremisten sollten keine Waffen besitzen. Das zu kontrollieren, kostet die bayerischen Behörden jede Menge Arbeit. 2024 zogen sie 140 Pistolen und Co aus dem Verkehr. Einige Verfahren dauern aber noch an.
Waffen in den Händen von Extremisten, das gefährdet unsere Sicherheit. Bayerns Waffenbehörden haben im vergangenen Jahr 40 Extremisten insgesamt 140 Waffen entzogen, teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) jetzt in München mit. Zudem seien 31 Waffenbesitzverbote verhängt worden. 25 der entzogenen Waffen gehörten sogenannten Reichsbürgern, weitere zehn Rechtsextremisten.
Behörden gehen jedem Verdacht nach
"Die bayerischen Waffenbehörden unternehmen nach wie vor große Anstrengungen, Extremisten jeglicher Couleur den Zugang zu Waffen zu verwehren", sagte er. Sie schöpften alle rechtlichen Möglichkeiten konsequent aus und gingen jedem Verdacht akribisch nach.
Zuständig für das Waffenrecht sind die Landratsämter und kreisfreien Städte. Sie sprachen Herrmann zufolge gegen 25 Personen mit extremistischen Bezügen einen Widerruf ihrer waffenrechtlichen Erlaubnisse aus. 15 weitere seien den Maßnahmen zuvorgekommen und hätten ihre Erlaubnisse und Waffen gleich freiwillig abgegeben.
"Insgesamt konnten so im letzten Jahr 140 Waffen entzogen werden", berichtete Herrmann. In 17 Fällen sei das eingeleitete Verfahren zum Stichtag 31. Dezember 2024 noch nicht abgeschlossen gewesen. Bei weiteren 36 Personen dauere die Prüfung derzeit noch an, ob die Erkenntnisse der Behörden für die Einleitung eines Verfahrens ausreichen.
Insgesamt schon mehr als 850 Waffen entzogen
In mehreren weiteren Fällen verhinderten die Behörden, dass Extremisten überhaupt zu Waffen kamen: Drei Anträge auf waffenrechtliche Erlaubnis seien wegen extremistischer Bezüge der Antragsteller abgelehnt und ein Antrag sei wegen der zu erwartenden negativen Entscheidung zurückgenommen worden.
Im Vergleich zum Jahr zuvor ging die Zahl der Entwaffnungen 2024 etwas zurück. 2023 hatte es 84 Entwaffnungen gegeben, 47 Waffenbesitzverbote wurden ausgesprochen und 145 Waffen entzogen. Ein Erfolg, den Herrmann dem konsequenten Vorgehen der bayerischen Waffenbehörden der letzten Jahre zurechnet. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2020 hätten die Behörden 180 Personen die waffenrechtlichen Erlaubnisse widerrufen, 112 weitere hätten ihre Erlaubnisse vorher freiwillig zurückgegeben. Insgesamt wurden demnach seither 852 Waffen entzogen und 178 Waffenbesitzverbote ausgesprochen.
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Quelle: Nachrichten 04.04.2025 - 07:00 Uhr