
Berlin Verdi-Mitglieder stimmen für unbefristeten Streik bei der BVG
Nach mehreren Warnstreiks stehen die Zeichen bei der BVG nun auf unbefristeten Streik. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, stimmten eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten für einen Arbeitskampf - sollte die Schlichtung keinen Erfolg haben.
Im Tarifkonflikt mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) haben die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi den Weg für unbefristete Streiks frei gemacht. In einer Urabstimmung stimmten 95,4 Prozent für diese Möglichkeit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gewerkschaftskreisen erfuhr. 75 Prozent wären nötig gewesen.
Da bis Donnerstag kommender Woche eine Schlichtung zwischen beiden Seiten läuft, ist offen, ob es tatsächlich zum dauerhaften Ausstand kommt.
BVG schweigt zum Ergebnis
Die BVG teilte nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Urabstimmung auf Anfrage mit: "Aktuell läuft der gemeinsame Schlichtungsprozess, für den die Vereinbarung "schlichten und schweigen" gilt."
Die Schlichtung startete vor einer Woche, Thüringens ehemaliger Regierungschef Bodo Ramelow verhandelt für Verdi, Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck für die BVG.

Knackpunkt in den Verhandlungen ist die Verdi-Forderung nach monatlich 750 Euro mehr, die die BVG als nicht finanzierbar bezeichnet. Das jüngste Angebot der Arbeitgeberseite sah eine stufenweise Erhöhung um 375 Euro vor. Bei Zuschlägen und Laufzeit haben beide Seiten sich bereits angenähert. So liegen beim Weihnachtsgeld 200 Euro zusätzlich in zwei Schritten auf dem Tisch. Bei der Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage sind es nach BVG-Angaben 225 Euro, bei der Schichtzulage 130 Euro. Im Schnitt würden die Löhne aller Mitarbeiter in zwei Jahren um 13,6 Prozent steigen.
Ziel der Schlichtung ist eine Einigungsempfehlung am Ende der vertraulich stattfindenden Gespräche. Die Empfehlung der Schlichter ist nicht bindend - Danach werden die Verhandlungen wieder aufgenommen. Während der Schlichtung besteht aber eine Friedenspflicht.
Sendung: rbb24 Inforadio, 04.04.25, 13:40 Uhr