Frankfurt (Oder): Nur schemenhaft sind die Umrisse der Friedenskirche im dichten Morgennebel beim Blick aus einem Fenster der obersten Etage vom Oderturm, einem Hochhaus im Stadtzentrum, zu sehen. (Foto: dpa)

Brandenburg Berlin Feinstaub in Berlin und Brandenburg: Wintercomeback bringt kalte und schlechte Luft in die Region

Stand: 12.03.2025 18:47 Uhr

Mit fast schon T-Shirt-Wetter ist diese Woche in Berlin und Brandenburg gestartet, mit Gefütterte-Regenjacken-Wetter könnte sie zu Ende gehen. Frostige Temperaturen sind angekündigt. Noch dazu ist die Luftqualität vielerorts schlecht.

Nach frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein am vergangenen Wochenende ist es in Berlin und Brandenburg wieder deutlich ungemütlicher geworden. Und es bleibt erstmal kalt, bedeckt und regnerisch.

Nachdem die Temperaturen bereits am Dienstag abgekühlt sind, wird für Mittwoch von Süden her aufziehender Regen erwartet. Dieser trifft voraussichtlich die Südosthälfte von Brandenburg. Nach Nordwesten hin bleibt es eher noch aufgelockert bewölkt und meist trocken. Die Temperaturen bewegen sich laut ARD-Vorhersage zwischen 9 und 3 Grad.

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Luftqualität vielerorts "sehr schlecht"

Es ist aber draußen nicht nur kälter, sondern auch ungesünder geworden. Die Luftqualität an vielen Messstationen in Brandenburg und einigen in Berlin ist nach Angaben des Umwelt Bundesamts (externer Link) "sehr schlecht", die meisten übrigen weisen eine "schlechte" Luftqualität aus. Davon sind nicht nur die städtischen Gebiete betroffen. Im Gegenteil: Besonders schlecht ist die Luftqualität unter anderem auch an den Messstationen im Spreewald, Hasenholz (Buckow) und in Lütte (Belzig).
 
Sehr schlecht ist die Luftqualität auch in den größeren Brandenburger Städten Cottbus und Frankfurt (Oder). In Brandenburg an der Havel und Potsdam wurde jeweils nur an einem Teil der Messpunkte "sehr schlechte" Luftqualität gemessen. In Berlin ist die Luft an den Messpunkten in Mariendorf und Neukölln (Silbersteinstraße) sehr schlecht. Im weiteren Stadtgebiet wird die Qualität als schlecht eingestuft, in Marienfelde und Frohnau zeigt das Farbschema zwar "sehr gute" Luft an, dort fehlen allerdings auch Messwerte für den Feinstaub und genau die sind an allen anderen Messpunkten der Grund für die schlechte Luft.
 
Nach Einschätzung der Experten des ARD-Wetterdienstes liegt die schlechte Luftqualität vor allem an den Feinstaubarten, für die Heizöfen mit Holz oder Pellets verantwortlich sein können. Da wenig Wind geht und ein geringer Austausch zwischen den tieferen und höheren Luftschichten erfolgt, bleiben die Feinstaube in Bodennähe. Wer gesundheitliche Probleme oder Vorerkrankungen hat, sollte daher Aktivität draußen vermeiden.

Arktische Kaltluft erwartet

Eine ähnliche Lage wird für Donnerstag erwartet: freundlicher im Nordwesten, regnerischer im Südosten. Die Temperaturen liegen dann aber eher schon bei 7 bis 2 Grad. In der Nacht zum Freitag werden demnach Tiefstwerte zwischen 1 und -1 Grad erwartet. Dabei kann es örtlich zu Regen und vereinzelt ist sogar zu Schneeregen kommen.
 
Zum Wochenende hin wird es laut Vorhersage zwar nicht unbedingt wärmer, aber die Sonne kommt dann wieder zum Vorschein.

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Großwetter-technisch betrachtet strömt laut ARD-Wetterkompetenzzentrum in Richtung Wochenende kalte arktische Luft aus Richtung Sibirien in Richtung Berlin-Brandenburg. Am Freitag soll sie im Nordosten Deutschlands eintreffen. Von Westen her kommt gleichzeitig milde Luft, so dass es größere Temperatur-Unterschiede in Deutschland geben kann, wie es von den ARD-Wetterexperten heißt.
 
Vor allem in Richtung Sonntag kann dies spürbar werden: Eine in 1.500 Meter Höhe minus-15-Grad kalte Luftmasse im Norden drückt gegen eine plus-1-Grad "milde" Luftmasse an der Südwestgrenze. Das könnte dann zu leichtem Dauerfrost im Nordosten und bis 7 Grad am Oberrhein führen.

Noch unklar, wie arktische Luft gegen Tief vorankommt

Wie es in der kommenden Woche weitergeht, ist noch nicht klar, heißt es vom ARD-Wetterkompetenzzentrum. In weiten Teilen Russlands könnte es dann so kalt wie in einem "Vier-Sterne-Tiefkühlfach" werden. Noch sei nicht klar, wie die arktische Kaltluft nach Westen beziehungsweise Süden gegen das Tief vorankommt. "Fazit: Der Winter hat noch nicht fertig", sagt ARD-Meteorologe Andreas Wagner. Die schlechte Luftqualität kann mindestens bis zum Wochenende erhalten bleiben.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 11.03.2025, 19:30 Uhr