Symbolbild: Mitarbeter auf einem Flur der Sana-Klinikum am 07.06.2023. (Quelle: picture alliance/dpa/Christoph Soeder)

Brandenburg Berlin Brüder müssen nach Angriff auf Arzt und Pfleger ins Gefängnis

Stand: 11.03.2025 20:57 Uhr

Ein Arzt erlitt eine Platzwunde, ein Pfleger eine Gehirnerschütterung. Nach der Attacke gegen Hilfeleistende in einer Berliner Klinik in der Silvesternacht 2023/2024 sind zwei Angreifer jetzt verurteilt worden. Doch auch ein Dritter wurde ausfindig gemacht.

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat am Dienstag zwei Brüder zu Freiheitsstrafen ohne Bewährung veruteilt, die am Silvesterabend 2023/24 Pflegepersonal im Sana-Klinikum in Lichtenberg attackiert hatten.

Das Gericht verhängte gegen den 26-Jährigen eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten und gegen den 22-Jährigen - unter Einbeziehung einer vorherigen Strafe - eine sogenannte Einheitsjugendstrafe von zwei Jahren und vier Monaten. Die höhere Haftstrafe gegen den jüngeren der beiden Brüder begründete das Gericht mit einer wenige Tage zuvor ergangenen Verurteilung in einem anderen Strafverfahren.

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Attacken ergingen nach der Erstversorgung

Die Anklage lautete auf tätlichen Angriff auf Hilfeleistende einer Notaufnahme sowie auf Körperverletzung. Ein Arzt hatte eine blutende Platzwunde an der linken Augenbraue erlitten, ein Krankenpfleger unter anderem eine Gehirnerschütterung.

Symbolbild: Sana-Klinikum Lichtenberg. (Quelle: dpa/Christian Behring)
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Die beiden Angeklagten sowie ihr 17-jähriger Bruder waren am 1. Januar 2024 um 0:40 Uhr in der Notaufnahme des Sana-Klinikums erschienen. Der 21-Jährige hatte sich nach eigenen Angaben bei ihrer Silvesterfeier an einem Glas geschnitten. Nach einer Erstversorgung der Wunde an der Hand habe er auf einen Arzt warten sollen, der gerade einen anderen Notfallpatienten behandelte - was den Brüdern aber zu lange dauerte.
 
Mitangeklagt war auch der 17-Jährige. Das Verfahren gegen ihn wurde aber abgetrennt und vorläufig eingestellt, weil er unbekannten Aufenthalts sei.

Sendung: rbb 88.8, 11.03.2025, 18:10 Uhr

Korrektur: In einer ersten Fassung dieser Meldung hatten wir zuerst berichtet, dass die Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten gegen den 26-jährigen Angeklagten verhängt worden und der 22-Jährige zu der kürzeren Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden sei. Das war so nicht korrekt - wir bitten um Entschuldigung für den Fehler.