Eine Menschenmenge vor dem Reichstag (Quelle: rbb/Grit Lieder).

Brandenburg Berlin Demonstranten sehen Rechte für Queere in Gefahr - Tausende Teilnehmer

Stand: 15.02.2025 15:01 Uhr

Anlässlich der Bundestagswahl geht die queere Szene in Berlin und Brandenburg auf die Straße. Errungenschaften wie das Selbstbestimmungsgesetz stünden auf dem Spiel, so die Veranstalter.

Queere Menschen und Verbündete gehen aktuell in Berlin, Potsdam und Golßen (Dahme-Spreewald) gegen Diskriminierung auf die Straße. Bei der Demo rufen sie außerdem zur Teilnahme an der Bundestagswahl auf.

Demos an 55 Orten in Deutschland

Zu Beginn der Demonstration in Berlin am Sitz des Bundestags wurde mit einer Schweigeminute der bei dem Anschlag von München am Donnerstag verletzten Menschen gedacht.

 
Die Berliner Polizei teilte gegen 14 Uhr mit, es nehmen etwa 6.000 Menschen an der Demonstration teil. Die Veranstalter sprechen von 15.000 Demonstrierenden.
 
Die Parade startete laut Polizei verspätet gegen 12:40 Uhr am Bundestag. Anschließend zog sie über den Potsdamer Platz bis zum Nollendorfplatz in Schöneberg. Während es im Sommer eine Parade mit 85 Wagen gebe, werden es diesmal nur rund fünf sein, so Veranstalter Marcel Voges. Als Promi-Gast ist Conchita Wurst dabei.
 
In Potsdam nahmen laut Veranstaltern rund 400 Menschen teil, die Polizei konnte keine Angaben zur Teilnehmerzahl machen. In Golßen (Dahme-Spreewald) demonstrierten laut Polizei etwa 100 Menschen.
 
Unter dem Motto "Wähl Liebe" findet an 55 Orten in Deutschland der sogenannte Winter-Christopher-Street-Day statt. Laut Berliner Veranstalter nehmen bundesweit rund 100.000 Menschen teil.
 
In Berlin hatten die Veranstalter rund 10.000 Teilnehmer erwartet.

Archivbild: Menschen feiern beim 46. Berlin Pride Umzug zum Christopher Street Day (CSD). (Quelle: dpa/Ross)
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Veranstalter sehen Rechte queerer Menschen bedroht

Zum ersten Mal in der Geschichte kämpfe die queere Bewegung nicht für mehr Rechte, sondern dafür, dass bereits erkämpfte Rechte nicht wieder genommen würden, sagte Thomas Hoffmann vom Berliner CSD-Verein am Samstag im rbb24 Inforadio.
 
Die Stimmung im Netz werde rauer. "Wir merken, dass Rechte von uns wieder infrage gestellt werden, etwa die Ehe für alle oder das Selbstbestimmungsgesetz", sagt Marcel Voges vom Berliner CSD-Verein. Das sei eine internationale Tendenz, in Deutschland würden etwa AfD, CDU und BSW jene Errungenschaften abschaffen wollen. Mit der Demo wolle man aufklären und dazu aufrufen, queerfreundliche Parteien zu wählen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.02.2025, 08.06 Uhr