Mecklenburg-Vorpommern Kampfjets, Aufklärer und Tankflugzeuge über MV: Das ist der Grund
Eine Luftwaffen-Übung hat am Dienstagabend für Aufsehen gesorgt. Tankflugzeuge drehten mehrere Runden zwischen Schwerin und Rostock, über der Seenplatte donnerten Kampfjets und über Berlin kreiste ein AWACS-Aufklärungsflugzeug. Am Donnerstag wird nochmals geübt.
Am Dienstagabend waren vielerorts am Himmel über Mecklenburg-Vorpommern Militärflugzeuge zu sehen, die auch unüberhörbaren Fluglärm verursachten. Manch ein Anwohner guckte verdutzt zum Himmel und wunderte sich, was da los war. So zogen ein niederländisches Tankflugzeug des Typs A330 MRTT und ein Militärtransporter Airbus A400M aus dem niedersächsischen Wunstorf etwa zwischen 19 und 21 Uhr rund ein Dutzend Schleifen zwischen Schwerin und Rostock. Dabei näherten sich immer wieder andere Militärflugzeuge, die nur zeitweise auf Tracking-Portalen wie flightradar24.com sichtbar waren.
Auf Flugtracking-Seiten ließen sich die Routen der beteiligten Flugzeuge nachverfolgen.
Bundeswehr: Umfassende Luftwaffen-Übung
Wie das Luftfahrtamt der Bundeswehr auf NDR Anfrage mitteilte, ist der Grund für den erhöhten Flugbetrieb die Übung Magday 11-24. Das Kürzel "Mag" steht für "multinational Airgroup". Die Übung umfasst demnach Luftkampf- und Abfangübungen, aber auch allgemeine Luftverteidigungs- und Luftbetankungsübungen, so die Bundeswehr. Da unter Nachtflugbedingungen geübt werden soll, würden die Flieger auch erst bei Einbruch der Dunkelheit aufsteigen.
Kampfjets werden bei der Übung betankt.
Kampfjets, Tankflugzeuge und AWACS-Aufklärer beteiligt
An der Übung sind neben Tank- und Transportflugzeugen auch Kampfjets der Typen Eurofighter - laut Luftwaffe allein vier Jets dieses Typs aus Laage bei Rostock - und Tornado, Learjets sowie AWACS-Aufklärungsflugzeuge beteiligt. Das erklärt auch die Flugbewegungen im Luftraum über Rügen, wo die schnellen Learjets der Gesellschaft für Zieldarstellung als Zieldarstellungsflugzeuge ihre Runden drehten. Sie waren im schleswig-holsteinischen Hohn bei Rendsburg gestartet und simulierten in der Übung feindliche Kräfte. Zeitgleich konnte man auf Portalen wie flightradar24.com beobachten, wie ein im Kölner Raum gestartetes AWACS-Aufklärungsflugzeug der NATO über Berlin exakt runde Kreise zog und den Luftraum überwachte. Derweil wurden über Westmecklenburg Eurofighter- und Tornado-Kampfjets betankt, wie Oberstleutnant Ulrich Metzler vom Landeskommando MV dem NDR mitteilte.
Am Donnerstag wird nochmals über MV geübt
Im Rahmen der Übung ist ein zweiter Einsatztag am Donnerstag (14. November) geplant, wie es von der Bundeswehr hieß. Dafür wird erneut am 14. November ein Flugbeschränkungsgebiet (NOTAM) über Mecklenburg-Vorpommern von 18 bis 22 Uhr eingerichtet. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) weist darauf hin, dass der Luftraum dann nur eingeschränkt genutzt werden kann. Die Übung spielt sich demnach in Höhenbereichen von 300 Metern über dem Meeresspiegel bis 20 Kilometern darüber ab. Es kann zudem zu weiterem Fluglärm kommen. "Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen", teilte ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr dem NDR mit. Für Fragen wurde ein Bürgertelefon mit der kostenfreien Rufnummer 0800 - 8620730 eingerichtet.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.11.2024 | 12:00 Uhr