
Mecklenburg-Vorpommern Regionale Warntage: Sirenen- und App-Tests in MV
In Rostock und Schwerin sowie dem Landkreis Vorpommern-Greifswald wurden am Sonnabend die Warnsysteme überprüft. Zusätzlich waren das Deutsche Rote Kreuz und die Feuerwehr am Vormittag auf den Marktplätzen in Anklam, Pasewalk und Greifswald unterwegs.
Am Vormittag fanden in mehreren Regionen Mecklenburg-Vorpommerns Warntage zur Überprüfung der Warnsysteme statt. Diese Tests dienen der technischen Kontrolle sowie der Sensibilisierung der Bevölkerung für Notfallsituationen. Neben Sirenen wurden auch digitale Warnkanäle wie das Modulare Warnsystem (MoWaS) und Warn-Apps getestet. Die nächste Probe findet am 11. September 2025 im Rahmen des bundesweiten Warntages statt. An diesem Tag werden sämtliche Warnsysteme in ganz Deutschland getestet.
Rostock übte für den Ernstfall
Um 11 Uhr startete in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock der "Rostocker Warntag". Neben der Funktionstüchtigkeit der Sirenenanlagen wurde auch die Alarmierung über digitale Warnkanäle geprüft. "Im Ernstfall muss jede Sekunde optimal genutzt werden. Wir sind deshalb froh, als Kommune schon frühzeitig den Bevölkerungsschutz wieder stärker in den Blick genommen zu haben", sagte Chris von Wrycz Rekowski, Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung. Seit 2021 werden in Rostock zweimal jährlich Probealarme durchgeführt. Die Tests umfassen das Abspielen verschiedener Sirenensignale: "Warnung", "Feuer" und "Entwarnung".
Probewarnungen auch in Schwerin
In Schwerin fand ebenfalls ein städtischer Warntag statt. Ab 11 Uhr wurden die Sirenen an 17 Standorten im Stadtgebiet ausgelöst. Die Probewarnung begann mit einem einminütigen Dauerton, gefolgt vom Sirenensignal "Bevölkerungswarnung" (eine Minute Heulton). Um 11.45 Uhr erfolgte eine abschließende Entwarnung mit erneutem einminütigen Dauerton. Zusätzlich wurden Warnmeldungen über Stadtinformationsanlagen der Firma Ströer sowie über die Warn-Apps "NINA" und "KATWARN" verbreitet. "Regelmäßige Warntests sind ein wichtiger Bestandteil der Katastrophenvorsorge. Sie ermöglichen es den Einwohnerinnen und Einwohnern, sich mit den verschiedenen Signalen vertraut zu machen, um im Ernstfall richtig zu reagieren", erklärte Simon Küpper, zuständig für Zivil- und Katastrophenschutz bei der Berufsfeuerwehr Schwerin.
Neben Sirenen auch Aktionen von DRK und Feuerwehr
Zusätzlich zum Sirenentest waren das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Feuerwehr am Vormittag auf Marktplätzen in Anklam, Pasewalk und Greifswald unterwegs. Dort kamen sie mit Menschen ins Gespräch und stellten das Projekt "Bevölkerungsschutz in der Kiste" vor. Dabei ging es um die Frage, welche Dinge man in einem Rucksack parat haben sollte, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. "Wir wollen zeigen, wie man den Bevölkerungsschutz ganz einfach denken kann", so Patrick Leithold vom DRK Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald. "Das zeigen wir spielerisch und anhand von ganz praktischen Beispielen." Das DRK war auf den Marktplätzen in Anklam und Pasewalk unterwegs, die Berufsfeuerwehr Greifswald auf dem Marktplatz der Hansestadt.
Erstmals "Warntag Vorpommern-Greifswald"
Erstmals wurde auch der "Warntag Vorpommern-Greifswald" durchgeführt. Dieser soll künftig einmal im Jahr zusätzlich zum bundesweiten Warntag im September stattfinden. Landrat Michael Sack (parteilos) betont die Notwendigkeit dieser Maßnahme: "Besondere Ereignisse wie Stürme, Hochwasser oder Stromausfälle führen uns immer wieder vor Augen, wie wichtig eine zuverlässige Warn-Infrastruktur und ein sicherer Umgang mit Gefahrensituationen sind." Im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurden insgesamt 268 Sirenen getestet, darunter neun in Greifswald. Diese Warnmittel wurden in den vergangenen Jahren mit Bundesmitteln gefördert: 42 neue Sirenen wurden 2022 installiert, sechs weitere im letzten Jahr.
Das Fazit nach der Premiere: Eine Sirene im Landkreis hat nicht ausgelöst. Besonders gut angenommen wurden laut Michael Sack die Infostände des Katastrophenschutzes in Anklam und Pasewalk. Viele Menschen seien gekommen, um sich zu informieren. Viele hätten bei der Gelegenheit die Nina-Warnapps auf dem Handy installiert.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 05.04.2025 | 07:00 Uhr