
Niedersachsen Waldbrandgefahr eher gering - Experte trotzdem in Sorge
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist die Gefahr für Waldbrände in Niedersachsen aktuell eher gering. In einigen Regionen gilt aber weiterhin die mittlere Gefahrenstufe - Förster und Feuerwehr hoffen auf Regen.
Wie der DWD am Mittwoch mitteilte, besteht im Osten von Niedersachsen eine mittlere Gefahr. Die gilt unter anderem für Hannover, Wittingen-Vorhop (Landkreis Gifhorn) sowie Celle, Faßberg und Bergen (Landkreis Celle). In den kommenden Tagen soll die Waldbrandgefahr demnach weiter sinken, bevor zum Wochenende das Risiko für Waldbrände wieder steigen könnte. In Faßberg soll nach Angaben des DWD am Freitag wieder die zweithöchste Warnstufe erreicht werden.
Trockener Boden erhöht Risiko
Zuletzt hatte es in Niedersachsen immer wieder vereinzelt gebrannt. Knut Sierk von der Waldbrandüberwachungszentrale in Lüneburg ist besorgt: In diesem Jahr habe die Zentrale bereits 90 Brände gemeldet - das seien schon fast halb so viele Brände wie im gesamten letzten Jahr. 2024 wurden der Zentrale 204 Brände gemeldet, etwas weniger als im Jahr zuvor (278). 2022 lag die Zahl der Brände mit 648 noch einmal deutlich höher.
Regen nicht in Sicht
Ein Grund für die aktuellen Brände: Laut DWD ist die Bodenfeuchte in Niedersachsen derzeit deutlich reduziert. Besonders in den oberen Schichten fehle Wasser, was die Entzündbarkeit der Vegetation erhöht. Das zeigen aktuelle Karten im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Bereits seit den 90er-Jahren setze man daher auf Umforstung, sagt Forstexperte Sierk. Reine Fichtenwälder sollen zu Mischwäldern werden, weil Laubbäume mit ihren tiefergehenden Wurzeln deutlich besser mit trockenem Wetter umgehen können. Doch das dauere - daher hoffen die Förster nun auf Regen. Ergiebige Niederschläge, die die Situation entschärfen könnten, sind allerdings vorerst nicht in Sicht. Auch in den kommenden Tagen bleibt es nach Angaben des DWD in Niedersachsen überwiegend sonnig und trocken, die Temperaturen sollen wieder steigen.
Niedersachsen: Im Wald gilt Rauchverbot
In Niedersachsen ist in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober das Anzünden von Feuer in Wäldern, Mooren und Heiden sowie in deren unmittelbarer Nähe verboten. Es herrscht folglich auch ein absolutes Rauchverbot. Diese Vorgaben gehen auf das Niedersächsischen Waldgesetz zurück.
- Rauchen Sie nicht im Wald und in der Feldflur!
- Werfen Sie keine Zigarettenreste aus dem Auto! Benutzen Sie Ihren Aschenbecher im Auto!
- Nutzen Sie für Lagerfeuer und Grillabende nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze, auf denen Sie einen ausreichenden Brandschutz sichern können. Halten Sie dabei einen Mindestabstand zum Wald von 50 Metern ein!
- Parken Sie nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen! Ermöglichen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den Lösch- und Rettungskräften eine rasche und ungehinderte Zufahrt zum Brandherd, indem Sie die Waldwege freihalten!
- Melden Sie alle Brände unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110)!
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 09.04.2025 | 15:00 Uhr