Bill Gates (rechts) und Paul Ellen (links), 1981
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Nordrhein-Westfalen 50 Jahre Microsoft: Erinnerungen unserer User ans frühe PC-Zeitalter

Stand: 05.04.2025 16:24 Uhr

Microsoft feiert 50. Geburtstag. Ein Jubiläum, das Erinnerungen weckt. Ihr habt uns eure Geschichten erzählt.

Wer einen Computer nutzt, kommt an dieser Firma kaum vorbei. Mindestens 70 Prozent aller Personal Computer weltweit laufen unter dem Microsoft-Betriebssystem Windows. Die Bürosoftware Office zählt über eine Milliarde Nutzer weltweit. Selbst in neuen Software-Kategorien wie den Programmen zur Kommunikation hat der Tech-Riese aus dem Nordwesten der USA mit Microsoft Teams Herausforderer wie Slack weitgehend abgehängt.

WDR-User erinnern sich an erste Schritte mit Windows

Unsere User erinnern sich offenbar noch gut an das frühe PC-Zeitalter und haben uns ihre Geschichten über WDR aktuell bei Facebook geschickt. "Es war zur Windows 3.1- Disketten-Zeit", erzählt zum Beispiel Olaf Herpolsheimer, "da kam damals kurz vor Feierabend ein Kollege vorbei und fragte, ob ich auf seinem PC 'mal eben' Windows installieren könne." Spätgeborene sollten wissen, dass Windows damals auf rund 16 Disketten gespeichert war - die Installation dauerte in der Regel den ganzen Tag.

Kerstin und Hans Simon: "Na ja, alle haben zu der Zeit angefangen"

Als Kerstin und Hans Simon sich den ersten PC zulegten, lief erstmal nicht alles ganz nach Plan. Bei Karstadt gab es damals ein Starterpaket im Sonderangebot - mit "PC, Bildschirm, Maus, Tastatur, Kabel, Bedienungsanleitung und - Windows 3.1", erzählt Hans Simon. Zuhause hätten seine Frau und er jedoch gemerkt, dass die Disketten für Windows fehlten. Wieder zurück bei Karstadt habe seine Frau gleich den "Computer-Fachverkäufer" angesprochen. "Sie haben uns nicht alles mitgegeben für unser PC-Starterpaket. Das Betriebssystem war nicht dabei!", sagte sie. Woraufhin der Fachverkäufer fragte: "Sie meinen die Tastatur?" "Na ja, alle haben zu der Zeit angefangen", sagt Hans Simon. "Auch der Computer-Fachverkäufer".

Drei Sony Disketten liegen auf einer Tischdecke

Dieses Bild von Disketten mit dem Microsoft Betriebssystem MS-DOS 6.22 hat uns Horst Aust aus Meckenheim zugeschickt.

Thomas Bongartz: "Mein erstes Auto war deutlich günstiger."

Thomas Bongartz kaufte sich seinen ersten Computer 1985 - einen IBM-Nachbau, den es in ganz NRW in nur fünf Computerläden gab. Mit allem Zubehör kostete ihn das damals 3.800 DM, erzählt er. "Zu der damaligen Zeit waren die insgesamt fast 3.800 DM sehr viel Geld", sagt er. "Mein erstes Auto war deutlich günstiger."

Jörg Beckmann: "Wahnsinnige 40 Megabyte"

Auch Wolfgang Krawczyk berichtet, deshalb ganze Nächte vor dem Rechner verbracht zu haben, "damit man für Windows 95 nach der Bootdiskette nach und nach die 14 Disketten ins Laufwerk schieben kann. Und gerne hatte die letzte Diskette dann ein Problem..." Jörg Beckmann erinnert sich wohlig an Zeiten, als jedes Megabyte kostbar war: "Ich hab mit MS-DOS 5 angefangen. Und mit DOS 6 hatte man dann die Möglichkeit, mit 'Doublespace' sein Festplattenkapazität zu verdoppeln!! Theoretisch also wahnsinnige 40 Megabyte."

Tom Noering: Solitaire-Nachhilfe für den Chef

Tom Noering weiß noch, unter seinen Kollegen der erste mit eigenem PC gewesen zu sein. Als er den Rechner ins Büro mitnahm, war sein Chef so begeistert, dass er sich auch einen anschaffte: "Es war Samstagnachmittag und ich wollte gerade zum Stadion, da rief er an und meinte, dass ich sofort kommen müsste, da die Maus nicht arbeitet. Vor Ort ergab sich Folgendes: Er hatte Solitär spielen wollen und kannte die Regel nicht. Als er eine Karte auf einen Stapel ziehen wollte, sprang diese immer wieder zurück. Anstatt eine angeblich kaputte Maus zu reparieren, hab ich ihm die Regeln erklärt."

Wir bedanken uns bei allen Userinnen und User, dass sie uns ihre Geschichten erzählt haben.

Ein älterer Mann tippt am PC. während seine Enkelin auf seinem Schoß sitzt

WDR-Redakteurin Dayala Lang mit ihrem Großvater - und einem Microsoft-Spiel

WDR-Redakteurin Dayala Lang steuerte, wie hier im Bild zu sehen, Mitte der 90er einen virtuellen Rennwagen auf dem Schoß ihres Großvaters.

Die Erfolgsgeschichte von Microsoft ist auch durch peinliche Pannen und sensationelle Fehleinschätzungen geprägt, die der Firma teilweise bis heute Marktanteile kosten. Bilder und Geschichten aus 50 Jahren:

Fehlende Transparenz und zu große Marktmacht

Microsoft wird immer wieder vorgeworfen, die Stellung des Konzerns auf dem Markt zu missbrauchen. "Sie sind sehr gut darin, ihre Macht zu nutzen, um die Leute zu zwingen, sich beispielsweise Profile anzulegen. Oder um andere Produkte wie Outlook oder Microsoft 365 zu pushen", sagte der IT-Experte und Tech-Journalist Stefan Mey dem WDR. Zudem fehle es Microsoft an Transparenz, der Quellcode bei den Produkten sei nicht einsehbar. "Man weiß also nie genau, was das Betriebssystem auf dem eigenen Gerät macht und ob es eventuell private Daten rausschickt", so Mey.

Wegen Verstößen gegen EU-Kartellgesetze wurde Microsoft in der Vergangenheit schon mehrmals zu Geldstrafen verpflichtet. Dabei wurden Zahlungen in Höhe von insgesamt über zwei Milliarden Euro fällig.

Player: audio50 Jahre Microsoft: Kritik an Vormachtstellung

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
  • Interview mit Stefan Mey im WDR 5 Morgenecho
  • Microsoft
  • Facebook-Kommentare