Rheinland-Pfalz Ameisen aus Nordafrika werden zur Plage in VG Monsheim
Es ist wärmer geworden draußen und mit dem beginnenden Frühling kommen auch die Insekten. Im Fall der Verbandsgemeinde Monsheim sind es Ameisen, eine invasive Art, die viel zerstören.
Zuletzt Temperaturen bis 20 Grad und viel Sonnenschein - das lockt die Ameisen aus ihrem Nest. Doch nicht jede Art bringt Gutes. In der Verbandsgemeinde hat sich die "Tapinoma Magnum" besonders stark vermehrt.
Schon vergangenes Jahr hatten die Menschen dort ihre Mühe und Not mit dieser invasiven Art, die beispielsweise Gehwege beschädigt. Die Tiere graben unter anderem den Sand aus den Fugen und bauen daraus Nester.
Alle haben gehofft, über den Winter verabschiedet sich das Problem. Ralph Bothe, Bürgermeister VG Monsheim (SPD)
Vor allem die Gemeinden Hohen-Sülzen und Flörsheim-Dalsheim (Kreis Alzey-Worms ) sind von der Ameisen-Plage betroffen. Auf dem Friedhof in Hohen-Sülzen wird eine riesige Ameisen-Kolonie vermutet. Erzählungen von Bürgerinnen und Bürgern lassen das vermuten, so VG-Bürgermeister Bothe.
Die Ameisen krabbeln die Hosenbeine hoch
Es gebe so viele Ameisen auf dem Friedhof in Hohen-Sülzen, örtlich habe sich der Boden bereits abgesenkt. Außerdem würden sich seit vergangener Woche Privatleute für ihre Grundstücke wieder Ameisenköder in der Verbandsgemeinde abholen, berichtet Bothe.
Bekämpfung der Plage ist schwierig
Vergangenes Jahr wurde viel versucht von Seiten der Verwaltung, aber auch von Privatleuten selbst, der Ameisen-Plage Herr zu werden. Es gab ein giftiges Gel aus der Tube, Köderdosen und es wurde Geld für Schädlingsbekämpfer ausgegeben. Aber so richtig funktioniert habe nichts, sagt VG-Bürgemeister Bothe.
Heisser Wasserstrahl soll Ameisen töten
Bothe setzt jetzt auf ein neues Gerät, das bereits in der baden-württembergischen Gemeinde Kehl eingesetzt wird. Es handelt sich um eine Maschine, an der ein Stab befestigt ist und der unter hohem Druck heißes Wasser etwa ein Meter in den Boden transportiert.
Dieses Gerät soll vor allem im öffentlichen Raum, wie auf dem Friedhof in Hohen-Sülzen, helfen, die Ameisen-Kolonien zu zerstören. Denn mit Giften zu arbeiten, sei auf Kinderspielplätzen oder auf Friedhöfen verboten, so der Hinweis des VG-Bürgermeisters.
Lösung für VG Monsheim bis Anfang April gesucht
VG-Bürgermeister Ralph Bothe will bald mit den betroffenen Bürgermeistern in Hohen-Sülzen und Flörsheim-Dalsheim über die Anschaffung eines solchen Geräts sprechen. Dann muss natürlich auch noch über die Finanzierung des 60.000 Euro teuren Geräts geredet werden.
Bothe kann sich vorstellen, die Maschine auch anderen Gemeinden zu leihen. Denn er ist sich fast sicher, die invasive Ameisen-Art wird sich über kurz oder lang auch anderswo in Rheinhessen ausbreiten.
Sendung am Di., 11.3.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz