Die Strecke zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim war schon einmal gesperrt.

Rheinland-Pfalz Zugstrecke zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim bereits ab März gesperrt

Stand: 11.03.2025 21:10 Uhr

Die Bahn sperrt bereits ab dem 17. März die Zugstrecke zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim - vier Monate früher als geplant. Grund sind Dachse, die die Strecke unterhöhlen. Kritik kommt vom Zweckverband ÖPNV. 

Die Streckensperrung zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim sei schlecht vorbereitet und sei viel zu spät angekündigt worden, kritisierte der Zweckverband ÖPNV Rheinland Pfalz Süd am Dienstag. Das führe zu Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste.

Bahnstreckensperrung wird vier Monate vorgezogen

Die Sperrung und die Bauarbeiten an der Strecke waren ursprünglich erst für Juli 2025 geplant. Ein von Dachsen unterhöhlter Bahndamm muss stabilisiert werden. Die Bahn argumentiert, dass die Dachse durch ihr Wühlen an dem Bahndamm schon Anlagenteile verschoben haben. Dem Zweckverband wurde nach Angaben eines Sprechers mitgeteilt, dass die Arbeiten bis Mitte Dezember dauern.

Kritik: "Bahn kannte Streckenzustand schon vor Monaten"

Der Zweckverband kritisiert, dass der Bahn schon vor mindesten zwei Monaten bekannt gewesen sei, dass sich die Situation auf diesem Streckenabschnitt so verschärft habe. Durch die plötzliche Streckensperrung sei jetzt nicht ausreichend Zeit, um für Ersatzbusse zu sorgen.

Planung für Ersatzbusse schwierig

Busfahrzeiten, Haltestellen oder Umleitungen könnten nicht richtig durchgeplant und die Fahrgäste rechtzeitig informiert werden. Auch werde es schwierig, überhaupt ausreichend Busse und Fahrer zu bekommen.

Ausmaß der Schäden laut Bahn erst kürzlich bekannt geworden

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass der Abschnitt "regelmäßig inspiziert und überwacht" worden sei. "Nicht klar war jedoch das Ausmaß der Schäden aufgrund der ungewöhnlich starken Grabtätigkeit der Dachse", so die Bahnsprecherin. Das sei erst bei einer Sonderinspektion Ende Februar bemerkt worden. Aus Sicherheitsgründen habe der Bereich anschließend kurzfristig und vorsorglich für den Zugverkehr gesperrt werden müssen.

Warum hat die Bahn die Dachs-Aktivitäten nicht verhindert?

Der Zweckverband warf außerdem die Frage auf, warum die Bahn nicht verhindert habe, dass die Dachse den Bahndamm weiter unterhöhlen. Weiterer Kritikpunkt: Die Bahn müsse jetzt die Bahndämme für die Sanierung roden - mitten in der Brutzeit für Vögel. Dafür braucht es eine Sondergenehmigung.

Nach Angaben einer Bahnsprecherin sei der Konzern in engem Kontakt mit den zuständigen Umweltbehörden. Sie verweist auf mehrmonatige umweltrechtliche Erhebungen, um eine entsprechende Genehmigung zu erhalten. "Der Antrag, der bereits mit den Behörden weitestgehend abgestimmt ist, wird in Kürze eingereicht", so die Bahn abschließend.

Sendung am Di., 11.3.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

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