Sachsen-Anhalt Großer Stromausfall in Sachsen-Anhalt: Hier wird am Donnerstag der Ernstfall geprobt
Der Strom fällt für längere Zeit aus, Telefone und Computer funktionieren nicht mehr. Wie Verwaltung, Polizei und Bundeswehr in so einem Fall zusammenarbeiten, wird am Donnerstag in Sachsen-Anhalt geprobt. Im Saalekreis und Salzlandkreis findet die Übung "Stromausfall 2024" statt. Einwohner und Einwohnerinnen sind aber nicht betroffen.
Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt übt gemeinsam mit dem Saalekreis und dem Salzlandkreis am Donnerstag den Ernstfall. Nach Angaben der Behörde wird ein langandauernder großflächiger Stromausfall simuliert. Rund 190 Menschen aus Katastrophenschutzstäben der Landkreise, Polizeiinspektionen, Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk sind beteiligt.
Sachsen-Anhalt ist deutlich stärker von Stromausfällen betroffen als andere Bundesländer. Wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht, waren Verbraucher in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr durchschnittlich fast 18 Minuten von Ausfällen betroffen. Bundesweit lag der Schnitt bei 12,8 Minuten.
Beim Thema Stromausfall schneiden im bundesweiten Vergleich nur Thüringen und Rheinland-Pfalz schlechter ab als Sachsen-Anhalt.
Was genau geprobt wird
So sieht das fiktive Szenario aus, das die Behörden zu bewältigen versuchen: In den Morgenstunden kommt es zu Beeinträchtigungen der netzgebundenen Stromversorgung beim Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und den Verteilnetzbetreibern Avacon GmbH und MitNetz Strom GmbH.
Die Ursachen der Störungen sind zu Beginn der Übung noch unbekannt. Es ist nur klar, dass es einen großflächigen, lang andauernden Stromausfall im Saalekreis und Salzlandkreis gibt.
Keine Auswirkungen auf Haushalte
Wie eine Sprecherin des Landesverwaltungsamts MDR SACHSEN-ANHALT sagte, fallen dabei alle gängigen Kommunikationssysteme wie Handys, Computer und digitale Lagekarten aus. Ziel sei es, die Abläufe bei solchen Gefahrenlagen zu üben. Die Übung "Stromausfall 2024" findet von 8 bis 18 Uhr statt.
Bürgerinnen und Bürger müssen keine Auswirkungen befürchten. Nach Angaben der Sprecherin handelt es sich um eine Trockenübung. Diese werde jedes Jahr in unterschiedlichen Szenarien durchgeführt. 2023 drehte sich die Übung in Magdeburg und Anhalt-Bitterfeld um die Bewältigung eines Hochwassers an Elbe und Mulde.
dpa, MDR (Susanne Liermann, Marius Rudolph)