Thüringen Großes Wohngebiet mit 81 Grundstücken in Saalfeld geplant
Viele Familien träumen vom Eigenheim mit großem Garten. Aber dafür sind die Zeiten nicht leicht: Es gibt wenig Bauland und die Baukosten sind gestiegen. Die Stadt Saalfeld hat gemeinsam mit der LEG Thüringen für 4,5 Millionen Euro dennoch ein neues Wohngebiet mit 81 Baugrundstücken erschlossen.
Da wo früher mal Ackerfläche war, sollen bald Familien wohnen: "Graba II", das neue Baugebiet am Stadtrand von Saalfeld, im Stadtteil Graba, nimmt Gestalt an: Eine Straße und ein Gehweg sind fast fertig, die Straßenlaternen stehen schon. Ansonsten ist das Wohngebiet noch "nackt".
Die 81 Baugrundstücke, die mit Einfamilienhäusern und Bungalows bebaut werden dürfen, sind noch unberührt. Die Stadt Saalfeld und die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) haben das Baugebiet in den vergangen zwei Jahren erschlossen. 4,5 Millionen Euro kostete dies laut der LEG Thüringen.
Bisher 27 von 81 Bauplätzen in Saalfeld-Graba reserviert
Bisher seien 27 der 81 Bauplätze von interessierten Häuslebauern reserviert worden. Zwei Drittel der Grundstücke sind aber noch zu haben. Die ersten Kaufverträge könnten Interessenten im Februar 2025 abschließen. Bis dahin sei auch das Umverteilungsverfahren mit den früheren Eigentümern von Flächen in dem Gebiet ganz abgeschlossen.
Bei 152 Euro liegt der Quadratmeterpreis. Die Stadt begründet den relativ hohen Preis damit, dass die Erschließung des Gebiets aufwendig gewesen sei. So musste unter anderem Bauschutt entsorgt und Boden abgetragen werden.
Pflastersteine liegen für weitere Ausbauarbeiten bereit.
Baustart für neues Haus muss nach Kauf in fünf Jahren erfolgen
Wer einen Kaufvertrag abschließt, muss sein Eigenheim innerhalb der nächsten fünf Jahre anfangen zu bauen. Die Stadt will so sicherstellen, dass die Grundstücke zügig bebaut werden. Denn: Solange die Grundstücke in Graba II nicht bebaut sind, darf Saalfeld keine neuen großen Baugebiete für Einfamilienhäuser ausweisen.
Mit dem Baugebiet wollen wir vor allem junge Familien ansprechen. In Saalfeld sind Wohnungen und Baugrundstücke schon seit Jahren knapp. Saalfelds Bürgermeister Steffen Kania (CDU) |
Das neue Wohngebiet soll ein neuer "grüner Stadtteil" von Saalfeld werden. Bäume sollen gepflanzt werden, eine Streuobstwiese soll entstehen. Am Rand des Wohngebiets entsteht ein Erdwall zum Schutz vor Lärm, der laut der Stadt intensiv begrünt wird.
Die Stadt reagiert damit auch auf die Kritik des Naturschutzbundes Nabu. Der Umweltschutzverein hatte kritisiert, dass für das neue Wohngebiet eine Ackerfläche versiegelt wird. Die Stadt hat dennoch an ihren Plänen für das neue Baugebiet, das der Stadtrat schon 2012 beschlossen hat, festgehalten - auch trotz der gestiegenen Baupreise und der Baukrise.
Am Rand des neuen Wohngebiets in Saalfeld-Graba entsteht ein Erdwall zum Schutz vor Lärm, der laut der Stadt intensiv begrünt wird.
Saalfeld darf vorerst keine weiteren Baugebiete ausweisen
Bürgermeister Steffen Kania (CDU): "Mit dem Baugebiet wollen wir vor allem junge Familien ansprechen. Die sollen hier bauen, wohnen und leben. In Saalfeld sind Wohnungen und Baugrundstücke schon seit Jahren knapp." Die Stadt darf bis auf Weiteres keine großen Baugebiete mehr ausweisen. Das gibt das Thüringer Landesverwaltungsamt so vor - auch wegen sinkender Einwohnerzahlen.
MDR (rom)