Gesundheitsminister Spahn Corona-App erst in mehreren Wochen
Gesundheitsminister Spahn erwartet, dass die Entwicklung einer Corona-Tracing-App noch mehrere Wochen dauert. Man wolle den neu eingeschlagenen Weg nun "so schnell als möglich, aber auch so sicher als möglich gehen".
Nach dem Umdenken der Bundesregierung bei der Corona-Tracing-App kann die Entwicklung nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn noch Wochen dauern. Man wolle den Weg aber nun "so schnell als möglich, aber auch so sicher als möglich gehen", sagte der CDU-Politiker im Interview mit den tagesthemen.
Die Bundesregierung hatte sich ursprünglich für ein zentrales Modell entschieden, nach massiver Kritik aber den Kurs geändert. Spahn erklärte die Änderung damit, dass die dezentrale Variante besser angenommen werde. Der über die App geführte Streit habe die Gefahr in sich getragen, "dass darüber Akzeptanz verloren geht und deswegen haben wir uns jetzt für diese dezentrale Lösung entschieden". Die Akzeptanz gegenüber der freiwilligen Anwendung sei wichtig, "damit wir das Virus und den Ausbruch unter Kontrolle bekommen".
"Zügig" weiterentwickeln
Auf den Hinweis, dass eine App ursprünglich schon Mitte April in Betrieb gehen sollte, sagte Spahn, er habe "immer darauf hingewiesen, mit den Erfahrungen aus anderen Digitalprojekten, dass es meistens ein, zwei, drei Wochen länger dauert als manch einer öffentlich sagt, weil Datensicherheit und Datenschutz so wichtig sind".
Die App solle nicht gehackt werden können und es müsse klare Regeln geben, wer worauf Zugriff habe. Man könne "aufsetzen auf das, was in den letzten Wochen entwickelt wurde" und dieses weiterentwickeln. "Und das werden wir sehr gründlich machen, aber auch sehr zügig in den nächsten Wochen", so Spahn weiter.
Seit Wochen bemüht sich die Bundesregierung um die Einführung einer Corona-App zur Nachverfolgung von Infizierten und Ansteckungen. Ein entscheidender Streitpunkt war die Frage, wo die Daten gespeichert werden und wer darüber Kontrolle hat.