Lambrecht zu Butscha "Es muss eine Reaktion geben"
Angesichts der offenbar vom russischen Militär verübten Verbrechen im ukrainischen Butscha hat die Verteidigungsministerin schärfere Sanktionen gegen Moskau gefordert. Im Bericht aus Berlin nannte Lambrecht Energielieferungen als Variable.
Nach dem Abzug von russischen Soldaten hat die ukrainische Armee die Region um Kiew zurückerobert. In der Kleinstadt Butscha wurden Dutzende erschossene Zivilisten auf den Straßen entdeckt. Weltweit ist das Entsetzen darüber groß. Konsequenzen gegen Russland werden gefordert. Nach Außenministerin Annalena Baerbock sprach sich nun auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht für schärfere Sanktionen gegen die Regierung in Moskau aus.
"Es muss eine Reaktion geben. Solche Verbrechen dürfen nicht unbeantwortet bleiben“, sagte die SPD-Politikerin im Bericht aus Berlin. Sie forderte, dass im Kreise der EU-Minister auch über einen Stopp der Gaslieferungen gesprochen werden müsse. "Das war unsere Stärke, dass nicht einzelne Länder vorgeprescht sind, sondern dass man miteinander abgestimmt hat, was ist durchhaltbar. Genauso muss es jetzt auch in den nächsten Stunden erfolgen."
Ministerin will weitere Waffenlieferungen prüfen
Die Ministerin stellte zudem weitere Waffenlieferungen in Aussicht. "Wir werden auch weiter kontinuierlich alles das, was angefragt wird, prüfen: Ob wir es liefern können, welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden, um die Ukraine zu unterstützen."
In Bezug auf mögliche Friedensvereinbarungen zwischen dem Aggressor Russland und der Ukraine zeigte sich Lambrecht skeptisch, ob diese von Seiten Moskaus auch künftig eingehalten werden. "Wir haben gesehen, wie gelogen wurde, wie wir hintergegangen wurden, wie Versprechungen und Zusagen nicht eingehalten wurden. Und deswegen bin ich sehr zögerlich, sehr skeptisch."
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