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Krieg gegen die Ukraine ++ Musk: Ukraine kann Starlink weiter nutzen ++

Stand: 09.03.2025 21:21 Uhr

Starlink-Chef Elon Musk hat klargestellt, dass die Ukraine weiter Zugang zu dem Satellitennetzwerk behalten soll. Russland hat nach eigenen Angaben drei weitere Ortschaften in der Grenzregion Kursk von der ukrainischen Armee zurückerobert.

Die wichtigsten Entwicklungen:

US-Präsidentenberater und Starlink-Chef Elon Musk hat klargestellt, dass die ukrainische Armee weiter Zugang zu dem äußerst wichtigen Satellitennetzwerk behalten soll. "Um es ganz klar zu sagen: Egal, wie sehr ich mit der ukrainischen Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten", schrieb Musk in seinem Onlinedienst X. "Wir würden so etwas niemals tun und niemals als Verhandlungsmasse einsetzen."

Starlink ist ein Satellitennetzwerk, das auch in sehr abgelegenen Regionen der Welt Zugang zum Internet ermöglicht. Nach dem Überfall Russlands im Februar 2022 hatte Musk der Ukraine Starlink zur Verfügung gestellt. Das ukrainische Militär nutzt es in seiner Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg, es ist oft das einzige Kommunikationsmittel an der Front.

Etwa 2.000 Menschen haben heute in Berlin für Solidarität mit der Ukraine demonstriert. Die Kundgebung vor dem Brandenburger Tor stand unter dem Motto "Jetzt erst recht: #StandWithUkarine - Für unser aller Freiheit und Sicherheit!". Dazu aufgerufen hatten die Kampagnen-Organisation Campact und der deutsch-ukrainische Verein Vitsche. Zu den Rednerinnen und Redner gehörten Vertreter von CDU, SPD, Grünen, der Zivilgesellschaft und der evangelischen Kirche.

Russland hat nach eigenen Angaben drei weitere Ortschaften in der Grenzregion Kursk von der ukrainischen Armee zurückerobert. Es handele sich um die Dörfer Malaja Loknia, Tscherkasskoje Poretschnoje und Kosiza, erklärte das russische Verteidigungsministerium in Moskau.

Gestern hatte das Ministerium bereits die Rückeroberung der Orte Wiktorowka, Nikolajewka und Staraja Sorotschina bekanntgegeben. Die Ukraine hatte im vergangenen Sommer eine Offensive in die grenznahe russische Region Kursk gestartet. Russland gelang es nach eigenen Angaben inzwischen aber, zwei Drittel der anfangs von der Ukraine besetzten Gebiete wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Die ukrainischen Einheiten in der von ihnen besetzten westrussischen Region Kursk sind nach Medienberichten in eine schwierige Lage geraten. Wie das ukrainische Fernsehen unter Berufung auf Soldaten berichtete, haben russische Militärs die Nachschublinien für die an vorderster Front stehenden ukrainischen Truppen blockiert. Nachdem russische Einheiten bei Sumy im Osten der Ukraine vorgedrungen waren, kontrollierten sie die dort verlaufenden Wege für den gesamten Nachschub. 

Nach Darstellung der ukrainischen Soldaten setze das russische Militär dort Drohnen ein, deren Frequenzen sich nicht stören ließen. Da diese Drohnen dort Tag und Nacht über den Nachschubwegen patrouillierten und auf "freier Jagd" seien, werde die Versorgung der Fronttruppen immer schwieriger. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist morgen nach Saudi-Arabien, wo im Laufe der Woche Waffenruhe-Verhandlungen für sein Land stattfinden sollen.

Selenskyj will nach Angaben seines Büros unter anderem Kronprinz Mohammed bin Salman treffen, den De-facto-Herrscher Saudi-Arabiens. Danach soll sein Team vor Ort bleiben und ab Dienstag mit einer US-Delegation Verhandlungen führen. Auch der neue US-Außenminister Marco Rubio wollte nach Riad reisen.

US-Präsident Donald Trump hat erneut mit einer Äußerung über die Ukraine angeeckt. In einem Interview mit dem Sender Fox News wurde Trump gefragt, ob er sich damit wohlfühle, dass er die Hilfen für das Land gestoppt habe und die Ukraine dies möglicherweise nicht überleben werde. Der Republikaner entgegnete: "Nun ja, sie wird vielleicht ohnehin nicht überleben." Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen dessen Nachbarn sagte Trump weiter, es gehörten immer zwei zu einem Konflikt. "Und jetzt stecken wir in diesem Schlamassel."

Trump wehrt sich jedoch gegen Vorwürfe, dass er sich einseitig auf die Seite Moskaus schlage.  "Ich glaube, ich bin sehr hart gegenüber Russland - härter als jeder andere jemals zu Russland war", so Trump. Als Beleg nannte er unter anderem seinen Widerstand gegen die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland während seiner ersten Amtszeit.

Bei einem Treffen der Verteidigungsminister der nordischen und baltischen Staaten haben die Länder ihre weitere geplante Unterstützung für die Ukraine präsentiert. Das berichtete der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow von einem Treffen im Format "Nordic Baltic 8" in Dänemark.

Wie er mitteilte, werde Kiew von Schweden ein Paket zur Stärkung der Flugabwehr erhalten, während Norwegen in diesem Jahr insgesamt 7,8 Milliarden Euro für den Ausbau der ukrainischen Flugabwehr bereitstellen wollte. Island und Dänemark wiederum wollten sich mit Investitionen in die ukrainische Rüstungsindustrie beteiligen, ähnlich wie Lettland und Litauen. Estland und Finnland bereiteten unter anderem weitere Munitionslieferungen für die ukrainische Artillerie vor.

Diese Staaten gehörten weiterhin "zu unseren treuesten Verbündeten", schrieb Umjerow auf Telegram.

Für die USA nimmt Außenminister Marco Rubio an den Gesprächen mit der Ukraine in Saudi-Arabien teil. Rubio werde am Montag nach Dschidda aufbrechen, um dort mit der ukrainischen Seite über eine mögliche Friedenslösung für den russischen Angriffskrieg gegen das Land zu beraten, teilte das US-Außenministerium in Washington mit.

Von ukrainischer Seite sind laut Präsident Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen in Saudi-Arabien unter anderem sein Kanzleichef Andrij Jermak, Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umjerow dabei.

Russland hat nach eigenen Angaben zwei ukrainische Orte eingenommen. In der Region Donezk sei der Ort Kostjantynopil eingenommen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Außerdem sei das Dorf Nowenke in der Region Sumy erobert worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auch in der russischen Kursk will Russland Fortschritte gemacht haben und meldete, das Dorf Lebedewka zurückerobert zu haben. Die Ukraine hatte im vergangenen August eine Offensive in der russischen Region Kursk gestartet. Mittlerweile hat Russland jedoch mehr als zwei Drittel des von der Ukraine eingenommenen Gebiets zurückerobert.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer Woche mit mehr als 2.100 russischen Angriffen aus der Luft zur weiteren Unterstützung seines Landes aufgerufen. Russland habe in dem Zeitraum fast 1.200 gelenkte Gleitbomben abgeworfen, dazu mit 870 Kampfdrohnen und 80 Raketen Ziele in der Ukraine angegriffen, teilte er auf Telegram mit. Während die von Selenskyj veröffentlichten Zahlen insgesamt einen leichten Rückgang zur Vorwoche darstellen - damals waren es 2.300 Attacken aus der Luft - hat sich die Zahl der Raketenangriffe vervierfacht.

Während eines russischen Drohnenangriffs sind am Himmel über der Stadt Kiew Explosionen zu sehen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind während eines russischen Drohnenangriffs Explosionen am Himmel über der Stadt Kiew zu sehen.

Frankreich will aufs Tempo drücken und die Lieferung von Militärmaterial und Munition an die Ukraine beschleunigen. Dabei gehe es um die Überlassung älterer Ausrüstung der französischen Armee an die Ukraine, sagte Verteidigungsminister Sebastien Lecornu der Zeitung La Tribune. Er wolle diese Lieferungen beschleunigen, insbesondere von AMX-10RC-Panzern und gepanzerten Frontfahrzeugen.

Darüber hinaus werde Frankreich im laufenden Jahr mit Hilfe der Zinsen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten ein neues Paket von 195 Millionen Euro mobilisieren, das die Lieferung von 155-mm-Granaten sowie AASM-Gleitbomben ermögliche. Damit sind die Mirage-2000-Kampfjets bewaffnet, die Frankreich der Ukraine seit dem Februar liefert.

Der US-Milliardär Elon Musk hat die Bedeutung seines Satellitensystems Starlink für die ukrainischen Truppen im Abwehrkampf gegen Russland betont. "Wenn ich es abschalten würde, bräche ihre gesamte Front zusammen", schrieb Musk, ein enger Berater von US-Präsident Donald Trump, auf seiner Plattform X. Starlink bilde das Rückgrat der ukrainischen Streitkräfte.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatte Musk der Ukraine Starlink zur Verfügung gestellt. Das Satellitennetzwerk ermöglicht es in sehr abgelegenen Regionen, in denen die Kommunikationsinfrastruktur nicht mehr funktioniert, einen Zugang zum Internet. Dafür werden unter anderem sogenannte Terminals benötigt, die eine Verbindung zum nächstgelegenen Satelliten herstellen.

Eine ukrainische Drohne hat nach russischen Angaben eine Industrieanlage getroffen. Es gebe keine Verletzten, teilte der Gouverneur der russischen Wolga-Region Tschuwaschien, Oleg Nikolajew, auf Telegram mit. Rettungskräfte seien vor Ort. Weitere Einzelheiten zum Angriff nannte er nicht, das Ausmaß der Schäden ist bislang unklar. Die Anlage ist rund 1.300 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das Moskauer Militär hat nach Angaben aus Kiew Soldaten durch eine Gaspipeline geschickt, um die Kleinstadt Sudscha im westrussischen Gebiet Kursk zurückzuerobern. "Die Einheiten des Gegners wurden rechtzeitig durch die Luftaufklärung der Fallschirmjägertruppen ukrainischer Streitkräfte entdeckt", teilte der Generalstab in Kiew auf seinem Telegramkanal mit. Die russischen Truppen seien mit Raketen, Artillerie und Drohnen beschossen worden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Russische Militärblogs hatten zuvor von der versuchten Erstürmung Sudschas berichtet. Bei der Gasröhre soll es sich um einen Teil der von Urengoi nach Uschgorod führenden Pipeline handeln, über die bis Anfang 2025 noch russisches Gas nach Europa geliefert wurde.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist.

Die ukrainische Flugabwehr hat in der Nacht 73 von 119 russische Drohnen abgeschossen. 37 Drohnen seien "verloren" gegangen, teilte die Luftwaffe weiter mit. In sechs ukrainischen Regionen habe es Schäden gegeben, nähere Einzelheiten nannte das Militär nicht.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau in der Nacht zu Sonntag 88 ukrainische Drohnen abgefangen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Daten des Verteidigungsministeriums.

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Australien hat die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine nicht ausgeschlossen. Australiens Premierminister Anthony Albanese erklärte, sein Land würde eine Beteiligung an einer Friedensmission in der Ukraine in Betracht ziehen. Zugleich verwies er darauf, dass es für einen solchen Einsatz noch zu früh sei. Der australische Regierungschef äußerte sich nach einem Gespräch mit seinem britischen Kollegen Keir Starmer.

Albanese kündigte zudem die Entsendung eines hochrangigen Vertreters zu einem Treffen der Verteidigungsminister von Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Großbritannien am Dienstag in Paris an, bei dem die künftige Unterstützung für die Ukraine abgestimmt werden soll. Für Deutschland nimmt der noch amtierende Verteidigungsminister Boris Pistorius teil.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hofft auf einen guten Verlauf der anstehenden Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien. Russland hat nach eigenen Angaben drei Dörfer in der russischen Oblast Kursk zurückerobert. Die Entwicklungen vom Samstag.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 09. März 2025 um 10:38 Uhr.