Wetterthema Die Tage werden schnell länger
Das Tageslicht nimmt mit jedem Tag zu. Während die Sonne im Dezember nicht einmal acht Stunden pro Tag über dem Horizont stand, sind es nun bald 12 Stunden. Wann ist der Zuwachs am größten?
Mit Tageslänge ist die Zeitspanne zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang gemeint. Als Sonnenuntergang wird der Augenblick definiert, in dem der Sonnenoberrand für einen Betrachter auf der Erde unter dem Horizont verschwindet. Tatsächlich befindet sich der Sonnenmittelpunkt dann schon 0,75 Grad unter dem Horizont. Die Sonne wird beim Untergang durch die optische Brechung um ein halbes Grad angehoben. Ein Viertel Grad ist die Distanz zwischen Sonnenmittelpunkt und Sonnenrand. Die Tageslänge kann je nach Ort und Jahreszeit auf unserer Erde sehr verschieden sein. Auf der Nordhalbkugel sind die Tage im Dezember am kürzesten und im Juni am längsten. Auf dem 51. Breitenkreis scheint die Sonne zur Wintersonnenwende am 21. Dezember theoretisch für 7 Stunden und 55 Minuten, zur Sommersonnenwende am 20. Juni sind es 16 Stunden und 33 Minuten.
Die Änderung der Tageslänge von Tag zu Tag ist im Winter und im Sommer gering, exakt zu den Sonnenwenden gleich Null. Am schnellsten ändert sich die Tageslänge um die Tag-und-Nacht-Gleichen, welche dieses Jahr auf den 20. März und den 22. September fallen. Würde sich die Erde auf einer exakten Kreisbahn um die Sonne bewegen, würden die größten Änderungen genau auf diese Tage fallen. In der Realität gibt es aber eine Verschiebung um drei Tage. Den größten Zuwachs von 3 Minuten und 55 Sekunden erleben wir dieses Jahr am 16. März. Grund hierfür ist die Ellipsenbahn der Erde um die Sonne. Die Erde ist der Sonne am 4. Januar am nächsten und am 4. Juli am fernsten. Dafür wandert sie im Winter schneller um die Sonne als im Sommer. Sie ändert ihre Position zur Sonne also im Winter schneller. Damit sind die größten Änderungen der Tageslänge ein klein wenig in Richtung Winter verschoben.
Seit Dezember sind die Tage nicht nur schon deutlich länger geworden, die Sonne steht auch schon spürbar höher über dem Horizont und hat dementsprechend mehr Kraft. Das wird man am Freitag und Samstag merken, wenn die Sonne wieder häufig herauskommt. Dann sind die Unterschiede zwischen den Tag- und Nachttemperaturen sehr viel größer, als es bei derselben Wetterlage im Hochwinter der Fall gewesen wäre. Die Nächte sind zum Wochenende hin noch vielfach frostig, am Tag gibt es in den meisten Niederungen zweistellige Plusgrade.