Dänemark erteilt Zulassung TotalEnergies darf CO2 in Nordsee speichern
Der französische Energiekonzern TotalEnergies hat von den dänischen Behörden die Erlaubnis erhalten, CO2 im Meeresboden der Nordsee zu speichern. Das Unternehmen will jährlich bis zu fünf Millionen Tonnen speichern.
Dänemark hat die ersten Zulassungen erteilt, damit Unternehmen in größerem Maßstab CO2 unter dem Meeresgrund der Nordsee einlagern können. Die Zulassungen gingen an den Konzern TotalEnergies und ein Konsortium aus den Unternehmen Ineos und Wintershall Dea, teilte das dänische Klimaministerium mit.
TotalEnergies werde rund 250 Kilometer vor der dänischen Westküste die Bedingungen für die Einlagerung von jährlich bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 ausloten, erklärte der Konzern. Das dafür vorgesehene Gebiet ist demnach über 2000 Quadratkilometer groß und umfasst die von TotalEnergies betriebenen Harald-Gasfelder. Das CO2 soll dort mehr als zwei Kilometer unter dem Meeresboden eingelagert werden.
Zustimmung für Pilotprojekt schon erteilt
Das Projekt von TotalEnergies heißt Bifrost, das des Konsortiums von Ineos und Wintershall Dea trägt den Namen Greensand. Greensand hatte von der Energiebehörde bereits vor zwei Monaten eine Zustimmung für ein Pilotprojekt zur Lagerung von bis zu 15.000 Tonnen CO2 in einem ehemaligen Ölfeld in der Nordsee erhalten.
Es handle sich um einen wichtigen Schritt, um Dänemarks CCS-Strategie zu verwirklichen, erklärte die Behörde. CCS steht für "Carbon capture and storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung). Der Prozess zielt darauf ab, die bei der Nutzung fossiler Brennstoffe anfallenden CO2-Emissionen abzuscheiden und einzuspeichern.
Das Treibhausgas wird dabei an der Quelle - also etwa an Industriestandorten oder direkt am Erdgasfeld - aufgefangen und per Schiff oder Pipeline zu geeigneten Einlagerungsstätten am Meeresboden transportiert.
Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und ist recht teuer. Politiker und Wirtschaftsvertreter hoffen aber, so mittelfristig die Treibhausgasemissionen der Industrie bedeutend senken zu können, ohne die Produktion zu beeinträchtigen. Auch Klimaschützer räumen der Technologie Potenzial ein. Vorreiter ist bislang Norwegen.