Ruhiger Handel Dow Jones auf Sieben-Monats-Hoch
Der DAX trat zum Wochenschluss auf der Stelle, der Dow Jones legte leicht zu. Die Investoren richten ihre Aufmerksamkeit bereits auf frische Inflationsdaten in der kommenden Woche.
In den USA fand heute nur ein verkürzter Börsenhandel statt, den viele Anleger nach dem gestrigen Feiertag für ein verlängertes Wochenende nutzten. Entsprechend impulsarm verlief der Börsentag an der Wall Street.
Der Dow Jones gewann knapp 0,5 Prozent auf 34.347,03 Punkte, ein Sieben-Monats-Hoch. Er erzielte einen Wochengewinn von 1,8 Prozent. Dank einer fast 20-prozentigen Erholungsrally hat der "Weltleitindex" seit Mitte Oktober seinen Jahresverlust inzwischen auf fünfeinhalb Prozent eingedämmt.
Beim marktbreiten S&P 500 stand am Freitag zum Schluss ein Minus von 0,03 Prozent auf 4026,12 Punkte zu Buche. Der Nasdaq 100 sank dagegen um 0,7 Prozent auf 11.756,03 Zähler.
Der DAX hatte zuvor unverändert bei 14.541,38 Punkten geschlossen. In der Spitze markierte das Börsenbarometer bei 14.571,66 Zählern den höchsten Stand seit Anfang Juni. Der Index schließt die Börsenwoche mit einem Plus von 0,8 Prozent ab. Das Minus seit Jahresbeginn ist inzwischen auf 8,5 Prozent abgeschmolzen.
"Der Aufwärtstrend im DAX bleibt auch nach acht Wochen mit Kursgewinnen weiter intakt", kommentiert Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. Die Hoffnung auf eine abflauende Inflation und weniger straffe Zinszügel der Notenbanken hatten die Anleger in dieser Woche in den Aktienmarkt gelockt.
Dass es in der kommenden Woche weiter aufwärts geht, ist nicht ausgeschlossen: Für steigende Aktienmärkte müsste aber vor allem der Verbraucherpreisanstieg weiter nachlassen, erläutern die Experten der Helaba. Die Daten hierzu stehen für Deutschland am Dienstag an, die Inflationsdaten aus den USA werden am Donnerstag erwartet.
Ein Risikofaktor bleibt aber die Corona-Lage in China. Es drohen neue Lockdowns, die die globale Konjunktur belasten könnten. Insofern werden Investoren die Neuinfektionen und die Antwort der chinesischen Regierung darauf genau im Blick behalten.
Die Ölpreise stagnieren heute. Sie dürften die laufende Woche insgesamt mit Abschlägen beenden. Als eine wesentliche Ursache der Schwäche in den vergangenen Handelstagen gilt die angespannte Corona-Lage in China. Das harte Vorgehen der Führung in Peking ist eine erhebliche Belastung der Wirtschaft, die sich auch in einer geringeren Energienachfrage niederschlägt.
Der Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies hingegen auf das angekündigte EU-Ölembargo gegen Russland. Dies dürfte die russische Ölproduktion künftig deutlich drosseln und "den Brentölpreis in den kommenden Wochen steigen lassen".
Der Autobauer BMW investiert deutlich mehr in sein geplantes neues Elektroautowerk im ungarischen Debrecen. Bis 2025 will der DAX-Konzern insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro in den Werksneubau stecken. Bisher war von einer Summe von mehr als einer Milliarde Euro die Rede gewesen. Zum ohnehin geplanten Werk für die von BMW für Mitte des Jahrzehnts angekündigte neue Elektroautoreihe soll nun noch eine Montage von Hochvoltbatterien für die Autos entstehen.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und Coca-Cola haben ihren Streit beigelegt. "Wir haben mit der Edeka Zentralhandelsgesellschaft eine Einigung gefunden, die die Interessen beider Parteien angemessen berücksichtigt", sagte eine Coca-Cola-Sprecherin. Bestellungen von Edeka würden ab sofort wieder angenommen, erste Auslieferungen dann am Anfang der kommenden Woche erfolgen. Auch der Handelsriese bestätigte die Einigung. Details nannten beide Seiten aber nicht.
Der Streit zwischen Edeka und Coca-Cola hatte sich an einer vorgezogenen Preiserhöhung des US-Konzerns zum 1. September entzündet. Edeka wollte die Preiserhöhung nicht akzeptieren, Coca-Cola stellte daraufhin die Belieferung des Handelsriesen ein.
Adidas hat nach Vorwürfen des Fehlverhaltens gegen Kanye West eine interne Untersuchung eingeleitet. Hintergrund sind Anschuldigungen, das Unternehmen habe während der Zusammenarbeit mit dem Rapper dessen unangemessenes Verhalten gegenüber Adidas-Beschäftigten ignoriert. West soll Angestellten pornografisches Material gezeigt haben.
Der zu United Internet gehörende Mobilfunker 1&1 bietet künftig in Zusammenarbeit mit dem französischen Telekom-Konzern Orange internationales Roaming an. Hierzu gehörten auch Verbindungen über den schnellen Mobilfunk-Standard 5G, teilte das Unternehmen heute mit.
Elon Musk startet einen neuen Anlauf für ein Abomodell bei Twitter. Die überarbeitete Version werde in der kommenden Woche probeweise starten. Das Premium-Konto beinhalte verschiedenfarbige Haken, der Nutzer als verifiziert ausweise. Gold sei für Unternehmen vorgesehen, grau für Regierungen und blau für einzelne Personen. Bevor ein Konto dieses Siegel erhalte, würden die Nutzer einzeln überprüft.
Die jüngsten Unruhen im weltweit größten iPhone-Werk des Apple-Zulieferers Foxconn beeinträchtigen die Produktion einem Medienbericht zufolge vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft stärker als bislang gedacht. Die Herstellung der Apple-Smartphones werde um mindestens 30 Prozent statt wie bislang angenommen um bis zu 30 Prozent zurückgehen, meldete die Nachrichtenagentur Reuters.
Der US-Elektroautohersteller Tesla hat mehr als 80.000 in China hergestellte sowie importierte Autos wegen Software- und Sicherheitsgurtproblemen zurückgerufen. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich bei den Autos um die Modelle "Model S" und "Model 3", die zwischen 2013 und 2022 nach China importiert beziehungsweise ab 2019 dort hergestellt wurden.