Neues Deutschland-Ranking In Starnberg ist die Kaufkraft am höchsten
In welcher Region können sich die Menschen am meisten von ihrem Geld leisten? Laut einer neuen Studie liegt der bayrische Landkreis Starnberg bei der Kaufkraft an der Spitze, Schlusslicht ist Offenbach bei Frankfurt.
Nirgends in Deutschland haben die Menschen so viel Kaufkraft wie in den beiden bayerischen Landkreisen Starnberg und Miesbach. Auch wenn das Leben in der Nähe von Starnberger See und Tegernsee überdurchschnittlich teuer ist: Die Einkommen dort sind so hoch, dass sie das mehr als ausgleichen, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.
Obwohl das Leben im Landkreis Starnberg um fast 14 Prozent teurer sei als im Bundesschnitt, liege das preisbereinigte Einkommen mit gut 35.000 Euro hier am höchsten. In Miesbach sind es laut Studie 35.335 Euro. Deutscher Durchschnitt sind 25.790 Euro. Die Zahlen beruhen auf Daten aus den Jahren 2022 und 2023.
Auch dahinter folgen zwei Kreise mit schöner Landschaft, wie Studienautor Christoph Schröder anmerkt: Der Hochtaunuskreis bei Frankfurt sowie Nordfriesland mit Sylt weisen Kaufkraftwerte von 33.011 Euro und 31.378 Euro auf. Auch sie liegen beim Einkommen bereits deutlich über dem Bundesschnitt. Doch weil nominal einkommensstärkere Regionen wie der Landkreis München durch besonders hohe Preise nach hinten rutschen, geht es für sie sogar in die Spitzengruppe.
Einige Landkreise überraschen mit guter Platzierung
Überraschend wird es auf Platz fünf mit dem vergleichsweise unscheinbaren bayerischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Seinen Spitzenplatz verdankt der Landkreis der Tatsache, dass Einkommen bei der Kaufkraft nicht alles ist: Die Mischung aus Platz 55 beim Einkommen und den viertniedrigsten Lebenshaltungskosten jedenfalls reicht für eine starke Kaufkraft von 31.011 Euro. Auch der Großteil der folgenden Plätze gehen an solche "Hidden Champions" mit soliden Einkommen und durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Kosten, wie Schröder sagt.
Am unteren Ende der Kaufkraft-Skala finden sich Duisburg, Gelsenkirchen und auf dem letzten Platz Offenbach mit einem preisbereinigten Durchschnittseinkommen von 19.022 Euro pro Einwohner. In Offenbach kommt ein niedriges Nominaleinkommen mit überdurchschnittlich hohen Lebenshaltungskosten zusammen.
München ist teuerste Stadt
Entscheidender Faktor für die Unterschiede im Preisniveau sind laut IW die Wohnkosten. Über sie hinaus gibt es selbst zwischen den teuersten und billigsten Regionen nur geringe Unterschiede. Teuerste Stadt ist München, das 24,4 Prozent über dem Durchschnitt liegt, am billigsten ist der Vogtlandkreis mit 9,6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Basis der Berechnungen waren Einkommenszahlen der statistischen Ämter des Bundes und der Länder für 2022 und ein vom IW selbst erhobener regionaler Preisindex auf Basis Millionen teilweise automatisiert erhobener Daten aus dem Jahr 2023.