EU-Parlament stimmt neuen Dienstzeiten zu Kürzere Nachtflüge für Piloten
Piloten dürfen nicht mehr so lange fliegen wie bislang. Nach einer Entscheidung des Europaparlaments verkürzen sich die Dienstzeiten bei Nachtflügen um 45 Minuten auf zukünftig elf Stunden. Piloten-Gewerkschaften geht die Neuregelung nicht weit genug.
Das Europaparlament hat einem Vorschlag der EU-Kommission zur Neuregelung der Dienstzeiten für Piloten zugestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg votierte für die geplante Verordnung, die eine Verkürzung der Nachtflugzeiten um 45 Minuten auf elf Stunden vorsieht.
Gleichzeitig soll die erlaubte gesamte Flugzeit von derzeit 1300 auf 1000 Stunden pro Jahr verkürzt werden. Der Bereitschaftsdienst von Piloten soll auf 16 Stunden begrenzt werden. Bisher war die Bereitschaft nicht einheitlich geregelt.
Als Nachtflugzeiten soll der Neuregelung zufolge künftig die Zeitspanne zwischen 17.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens gelten. Heute ist dies für die Zeitspanne von 19.00 Uhr bis vier Uhr morgens der Fall. Die Regelungen treten ab Anfang kommenden Jahres in Kraft.
Vor allem Vertreter der Linken und Grünen stimmten gegen die Neuregelung, weil ihnen die Verbesserungen nicht weit genug gingen. Sie hatten unter Berufung auf fünf Gutachten, die für die Kommission erstellt wurden, eine Begrenzung der Nachtflugzeiten auf zehn Stunden gefordert. Außerdem kritisieren sie, dass die Bereitschaftsdienste von Piloten nicht als Arbeitszeit eingestuft werden.
Kritik von Cockpit
Auch Pilotengewerkschaften wie in Deutschland Cockpit hatten den Kommissionsvorschlag als unzureichend kritisiert. Das Europaparlament konnte dem Vorschlag in diesem Fall nur zustimmen oder ihn ablehnen. Es hatte keine Möglichkeiten, die Vorlage nachzubessern. Eine Ablehnung hätte bedeutet, dass die gegenwärtige Regelung bis auf weiteres bestehen bleibt.