Razzia bei mehreren Firmen Ein europaweites Zuckerkartell?
Europas Verbraucher haben möglicherweise für Zucker zu viel gezahlt. Die EU verdächtigt mehrere Produzenten, die Preise jahrelang abgesprochen zu haben. Razzien gab es unter anderem bei Südzucker und bei Nordzucker.
Von Wolfgang Landmesser, WDR-Hörfunkstudio Brüssel
Es gebe Hinweise, dass die Zuckerhersteller die Preise für weißen Zucker abgesprochen haben, teilte die EU-Kommission mit. Das bedeutet: Die Verbraucher könnten jahrelang zu viel für Zucker und Süßigkeiten bezahlt haben sowie für andere Produkte, die Zucker enthalten.
Die Ermittler der Behörde durchsuchten Büros von Zuckerkonzernen in ganz Europa, gemeinsam mit den Kollegen der nationalen Wettbewerbsbehörden. Anlass waren die hohen Preissteigerungen bei Zucker. Inzwischen bestätigte Südzucker, von den Razzien betroffen sein.
Auch Nordzucker ist im Visier der EU-Kommission. Die Razzien seien aber noch kein Hinweis darauf, dass es wirklich Preisabsprachen gegeben habe.
Millionenstrafen drohen
Die Kommission werde die Unterlagen jetzt auswerten. Den Unternehmen drohen hohe Millionenstrafen, wenn sich der Verdacht bestätigt. Eine Frist für den Abschluss des Verfahrens gibt es laut EU-Kommission nicht. Wie lange es dauert, hänge davon ab, wie kompliziert der Fall sei und ob die Unternehmen kooperierten.