
Vor allem in der Industrie Unternehmen wollen weiter Arbeitsplätze abbauen
Die deutschen Unternehmen wollen weiter Arbeitsplätze abbauen. Vor allem die Industrie plant angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage mit weniger Personal.
Unternehmen in Deutschland planen weiter mit Stellenabbau. Das ifo-Beschäftigungsbarometer sank im Februar auf 93,0 Punkte, nach 93,4 Zählern im Januar, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut zur Auswertung seiner Umfrage unter Tausenden Managern mitteilte. Seit Mitte 2020, als die Corona-Pandemie durchschlug, lag der Wert nur einmal niedriger, und zwar im Dezember 2024.
"Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt - auch wegen des Strukturwandels in der Wirtschaft", kommentierte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Entwicklung. In der Industrie ist der geplante Abbau von Stellen danach vergleichsweise stark ausgeprägt - trotz eines Anstiegs des Barometers im Februar.
Auch Dienstleistungen und Handel betroffen
Auch Dienstleister planen mit weniger Personal: "Die Dienstleister wollen ihre Personalplanung für die nächsten Monate etwas restriktiver ausrichten", hieß es zudem. Insbesondere die IT-Dienstleister sind den Angaben nach auf die Bremse getreten. Im Handel bleibt die Situation schwierig: Die Unternehmen streben hier an, mit weniger Personal auszukommen. Im Baugewerbe gibt es eine leichte Tendenz zu weniger Mitarbeitern.
Experten erwarten Anstieg der Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt-Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland in diesem Jahr. "Die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen, die Beschäftigung nur noch stagnieren", sagte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). "Die Arbeitsagenturen blicken mit Sorge auf 2025."
In der monatlichen Umfrage des IAB bei den örtlichen Ablegern der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank der Wert zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit auf 96,7 Punkte. Einen Wert unter 97 Punkten habe es zuvor nur 2020 im ersten Jahr der Corona-Pandemie und 2008/2009 während der Weltfinanzkrise gegeben.
Auch die Einschätzung zur Entwicklung der Beschäftigung gehe weiter zurück und liege mit 99,9 Punkten erstmalig außerhalb der Pandemie unter der neutralen Marke von 100 Punkten. Die Bundesagentur für Arbeit legt am Freitag die Arbeitslosenzahlen für Februar vor.