US-Finanzmarktkrise Freddie Mac braucht offenbar weitere Milliarden
Die amerikanische Hypothekenbank Freddie Mac hat offenbar weiteren akuten Finanzbedarf. 35 Milliarden Dollar brauche die Bank möglicherweise vom Staat, hieß es. Grund seien Verluste im vierten Quartal. Auch der Autobauer Chrysler benötigt offenbar neue Staatshilfen.
In den USA brauchen offenbar erneut große Unternehmen Hilfe vom Staat. Die zweitgrößte US-Hypothekenbank Freddie Mac benötigt möglicherweise 35 Milliarden Dollar (27 Milliarden Euro) vom US-Finanzministerium. Dies gehe aus den gegenwärtigen Schätzungen des Managements hervor, hieß es in einer Meldung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC.
Die Schätzung bedeutet, dass der unter staatlicher Aufsicht stehende Konzern am Jahresende möglicherweise einen noch höheren Verlust einfuhr als das Rekord-Defizit von gut 25 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro) im dritten Quartal. Die Größe der benötigten Finanzspritze könne jedoch noch deutlich von der genannten Summe abweichen, da die endgültige Bilanz derzeit noch nicht feststehe, hieß es.
Freddie Mac hatte bereits im vergangenen Jahr eine Kapitalspritze von 13,8 Milliarden Dollar erhalten (10,6 Milliarden Euro), um den massiven Ausfall von Immobilienkrediten verkraften zu können. Das Schwesterinstitut Fannie Mae signalisierte, dass es ebenfalls auf Unterstützung angewiesen sein könnte. Die Aufsichtsbehörden haben beide Unternehmen im September vergangenen Jahres in staatliche Obhut genommen.
Braucht Chrysler noch mehr Geld?
Auch das Überleben des strauchelnden US-Autobauers Chrysler hängt offenbar von weiteren Staatshilfen ab. Nach Worten von Konzernchef Bob Nardelli braucht das Unternehmen zusätzlich drei Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro). Weitere Kostensenkungen durch Zugeständnisse von Kreditgebern und Angestellten seien ebenfalls nötig, hieß es in einem Brief Nardellis an die Beschäftigten, Händler und Zulieferer, der der Nachrichtenagentur Reuters vorlag.
Die angestrebte Allianz mit Fiat sei zwar ein entscheidender Schritt, aber nur ein notwendiger Teil der Erholung. Chrysler hat bereits einen Notkredit über vier Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) von der US-Regierung erhalten. Um weitere Hilfen zu bekommen, muss Chrysler den US-Kongress von seiner langfristigen Überlebensfähigkeit überzeugen.