Verbraucherschutz EU will schärfere Regeln für Online-Kredite
Die EU will Verbraucher besser vor Schuldenfallen im Internet schützen. Dafür sollen etwa Richtlinien für die Kreditaufnahme künftig auch online gelten.
Verbraucherinnen und Verbraucher werden in der EU künftig besser bei der Schuldenaufnahme und bei Käufen auf Kredit im Internet geschützt. Am frühen Morgen einigten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten auf die neue sogenannte Verbraucherkreditrichtlinie.
So ist in der neuen Richtlinie ist festgeschrieben, dass Informationen über Kredite künftig besonders klar und verständlich auf der Webseite zu finden sein müssen. Zugleich soll die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern besser kontrolliert werden. Ziel ist es, Menschen vor Überschuldung und finanziellen Schwierigkeiten zu schützen.
Bestehende Regeln sollen ausgeweitet werden
Dafür sollen schon bestehende Schutzregeln in Zukunft auch für Kredite unter 200 Euro gelten. Auch Crowdlending, wo etwa eine Online-Plattform Geld von Privatpersonen an andere Personen oder Unternehmen vermittelt, soll transparenter gemacht werden. Und Online-Käufe, bei denen Verbraucher erst später zahlen, fallen ebenfalls unter die neuen Regeln.
Der Europaabgeordnete Malte Gallee (Grüne), der an den Verhandlungen teilnahm, begrüßte die Einigung. Die neue Richtlinie verbessere den Schutz von Verbrauchern und Verbraucherinnen im Kreditbereich und leiste einen wichtigen Beitrag, um wachsende Überschuldung zu verhindern. "Was aussieht wie ein Kredit, soll auch behandelt werden wie ein Kredit", so Gallee. Die Einigung muss noch formell vom Parlament und den Ländern bestätigt werden, das gilt aber als Formsache.