Ehemalige Carlsberg-Tochter Brauerei-Manager in Russland festgenommen
In Russland sind zwei Top-Manager der Brauerei Baltika festgenommen worden. Die Brauerei, die bis zum Sommer dieses Jahres zum dänischen Carlsberg-Konzern gehörte, wurde kurz vor einem Verkauf verstaatlicht.
Mehrere Monate nach der umstrittenen Verstaatlichung des Brauereigeschäfts von Carlsberg in Russland sind dort zwei Top-Manager festgenommen worden. Dennis Scherstennikow und Anton Rogatschewski werde besonders schwerer Betrug vorgeworfen, meldete die russische Agentur Interfax heute. Konkret gehe es um Firmenrechte, die die beiden Männer angeblich auf illegalem Wege erworben hätten. Damit sei dem russischen Staat, unter dessen Verwaltung die Brauereien derzeit stehen, Schaden zugefügt worden.
Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um den Ex-Präsidenten und den derzeitigen Vize-Präsidenten der Baltika-Brauereien, die bis zum Sommer zum dänischen Carlsberg-Konzern gehörten. Carlsberg wies die Vorwürfe als falsch zurück. "Es ist erschreckend, dass die Bemühungen des russischen Staates, die illegale Übernahme unserer Geschäfte in Russland zu rechtfertigen, jetzt dazu führen, dass auch unschuldige Mitarbeiter ins Visier genommen werden", zitierte die dänische Nachrichtenagentur Ritzau aus einer Mitteilung des Unternehmens.
Verstaatlichung im Sommer 2023
Carlsberg zählt zu den größten Brauereikonzernen der Welt. Einen Monat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte der Konzern im März 2022 angekündigt, sich komplett aus Russland zurückziehen und sein dortiges Geschäft rund um die Baltika-Brauereien zu verkaufen.
Baltika gilt als größter Bierbrauer Russlands. Im Sommer 2023 verkündete Carlsberg, einen Käufer für sein Russlandgeschäft gefunden zu haben. Wenig später unterzeichnete Kremlchef Wladimir Putin ein Dekret, das die Brauereien ohne Wissen oder Zustimmung der Dänen verstaatlichte.