Thermal-Kurort in Italien Forscher finden Bronzestatuen im Schlamm
Im Schlamm heißer Quellen in der Toskana haben italienische Archäologen einen spektakulären Fund gemacht: Sie entdeckten mehr als 20 ausgezeichnet erhaltene Bronzestatuen. Außerdem wurden Gold-, Silber- und Bronzemünzen freigelegt.
Archäologen haben in der italienischen Toskana einen spektakulären Fund gemacht: Die Forscher entdeckten im Schlamm einer Thermalquelle mehr als 20 ausgezeichnet erhaltene Bronzestatuen aus der Zeit der Etrusker und der Römer.
Die im alten Kurort San Casciano dei Bagni ausgegrabenen Skulpturen stellen Gottheiten dar, die in einem von den Etruskern an einer Thermalquelle errichteten und von den alten Römern ausgebauten Heiligtum verehrt wurden, wie das Kulturministerium in Rom mitteilte.
"Einzigartige" Entdeckung
Neben den mehr als 2000 Jahre alten Bronzestatuen in nahezu perfektem Erhaltungszustand wurden bei den dreijährigen Ausgrabungen zahlreiche Opfergaben und rund 5000 Gold-, Silber- und Bronzemünzen freigelegt.
Projektleiter Jacopo Tabolli sprach von einer "einzigartigen" Entdeckung. Sie ermögliche neue Erkenntnisse über die Entstehungszeit der Bronzen zwischen dem zweiten Jahrhundert vor und dem ersten Jahrhundert nach Christus. In dieser Zeit wurde die alte Zivilisation der Etrusker nach und nach von der römischen Kultur absorbiert.
Kunstwerke durch Thermalwasser gut erhalten
Laut Tabolli handelt es sich um den bisher größten Fund von Bronzestatuen aus der Etrusker- und Römerzeit auf dem Gebiet des heutigen Italien und einen der bedeutendsten im gesamten Mittelmeerraum.
Im warmen Thermalwasser blieben die Kunstwerke derart gut erhalten, dass noch die etruskischen und lateinischen Inschriften lesbar sind, darunter die Namen einflussreicher Etrusker-Familien. Die Bronzen sollen nun Herzstück eines eigenen Museums werden.