Blick in einen Weg mit Hütten in Machinga (Malawi).

Warnung der Vereinten Nationen Schuldenkrise bedroht Entwicklungsländer

Stand: 25.02.2025 14:51 Uhr

Viele der ärmsten Länder der Welt werden von ihren Schulden regelrecht erdrückt. 56 Entwicklungsländer müssen mehr als zehn Prozent ihrer Einnahmen für Zinsen ausgeben. Die Vereinten Nationen fordern Abhilfe.

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) schlägt Alarm. Viele der ärmsten Länder der Welt würden von ihren Schulden regelrecht erdrückt, heißt es in einem Bericht, der am Rande des Treffens der G20-Finanzminister und Zentralbankchefs in Kapstadt veröffentlicht wurde.

Aktuell müssten 56 Entwicklungsländer mehr als zehn Prozent ihrer Staatseinnahmen für Zinszahlungen ausgeben - doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Bei 17 Ländern seien es sogar mehr als 20 Prozent.

Vielen Entwicklungsländern droht Staatspleite

Der Leiter des UNDP, der Deutsche Achim Steiner, befürchtet, dass die Schuldenkrise die Entwicklungsfortschritte des vergangenen Jahrzehnts gefährdet. Die internationale Gemeinschaft dürfe daher nicht bis zur letzten Minute warten, um Rettungsmaßnahmen zu beschließen. Eine mutige Entschuldungsinitiative sei finanziell und politisch sinnvoll, um einen Weg zu Wachstum und Stabilität für diejenigen zu schaffen, die es am meisten bräuchten. Ansonsten drohe vielen Ländern die Staatspleite.

UN fordern Senkung der Kreditkosten

Vor der Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung im Juni im spanischen Sevilla fordert das UNDP neben einer Entschuldungsinitiative eine Senkung der hohen Kreditkosten, damit die Entwicklungsländer in langfristiges Wachstum investieren könnten.

Im Jahr 2023 wird der gesamte Auslandsschuldendienst der Entwicklungsländer laut UNDP bei umgerechnet rund 1,3 Billionen Euro liegen - und damit so hoch wie noch nie. Die Zinszahlungen der ärmsten Staaten haben sich im vergangenen Jahr auf 34 Milliarden Euro vervierfacht.

Stephan Ueberbach, ARD Kapstadt, tagesschau, 25.02.2025 13:17 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 25. Februar 2025 um 16:34 Uhr.