Ein von der US-Küstenwache zur Verfügung gestelltes Foto zeigt das Wrack eines Verkehrsflugzeugs im Potomac River in Washington.

Unglück über Washington Flugschreiber gefunden - Ursache weiter unklar

Stand: 31.01.2025 07:15 Uhr

67 Menschen starben bei der Kollision eines Flugzeugs mit einem Militärhubschrauber über Washington. Die Flugschreiber wurden gefunden, die Ursache ist noch unklar. US-Präsident Trump irritierte bereits mit Schuldzuweisungen.

Trümmerteile treiben im braunen Wasser des Potomac River. Auf Bildern ist zu sehen, dass der Hubschrauber auf dem Kopf liegt und der Rumpf der American-Airlines-Maschine in drei Teile zerbrochen ist. Unermüdlich suchen Rettungstaucher den Grund des zum Teil zugefrorenen Flusses nach Leichen ab.

An Bord des Flugs 5342 von Wichita, Kansas nach Washington, D.C. waren 60 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder. Im Hubschrauber saßen drei Soldaten. Niemand überlebte. "Wir werden weiter daran arbeiten, alle Leichen zu finden, um sie ihren Familienangehörigen zurückzugeben", versprach Feuerwehrchef John Donnelly. Unter den Opfern sind der 28-jährige Pilot, der im Herbst heiraten wollte und eine Gruppe von jungen Eiskunstläufern mit ihren Trainern und Eltern.

Nach dem schweren Flugzeugunglück in der US-Hautpstadt Washington geht die Suche nach der Ursache weiter

tagesschau, 31.01.2025 05:30 Uhr

Wie es zu der Kollision zwischen der Passagiermaschine und dem Black Hawk Hubschrauber kam, ist nach wie vor ungeklärt.

Unterschiedliche Theorien über Ursache

Todd Inman von der Nationalen Transport-Sicherheitsbehörde, kurz NTSB, wollte bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz nicht über die Unglücksursache spekulieren. Die Flugschreiber wurden zwar mittlerweile geborgen, aber noch nicht ausgewertet. "Ein Flugzeugunglück mit tödlichem Ausgang ist sehr ungewöhnlich in den USA. Unser tiefes Bedauern gilt allen, es betrifft uns alle und wir werden herausfinden, was passiert ist", so Inman. Innerhalb der nächsten 30 Tage wolle man einen vorläufigen Bericht vorlegen.

In US-Medien kursieren unterschiedliche Theorien darüber, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte. Die New York Times berichtet, der Tower sei zum Zeitpunkt des Unglücks unterbesetzt gewesen. Andere Medien sprechen davon, dass der Hubschrauber sich auf der falschen Flughöhe befunden habe. Da die Jet-Piloten in letzter Minute die Landebahn wechseln und dafür eine große Linkskurve fliegen mussten, sei der Hubschrauber möglicherweise in die Flugbahn geraten.

Trump macht Diversitätsregeln verantwortlich

Viele Politiker - etwa der demokratische Senator Tim Caine aus Virginia - kritisieren seit langem, dass der Luftraum über Washington überlastet ist. Seit den Terroranschlägen vom 11. September gebe es zudem jede Menge Flugverbotszonen. Der Himmel sei überfüllt, es sei kompliziert und der Flughafen sei klein.

US-Präsident Donald Trump stellte seine eigene These auf: Er machte seine politischen Gegner mit ihren  - aus seiner Sicht unsinnigen - Diversitätsregeln für die Katastrophe verantwortlich. Die Flugaufsichtsbehörde FAA habe mit ihren Diversitätsstandards Fluglotsen eingestellt mit starken intellektuellen und psychischen Einschränkungen, behauptete Trump. Er griff außerdem den früheren, offen homosexuellen Verkehrsminister Pete Buttigieg scharf an, bezeichnete ihn als "ein Desaster".

Buttigieg nannte die Beleidigungen des Präsidenten "widerwärtig". Er schrieb auf X: "Während Familien trauern, sollte Trump führen und nicht lügen."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 31. Januar 2025 um 09:00 Uhr.