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Im Auftrag des Präsidenten Kündigungswelle bei US-Behörden sorgt für Chaos
Trump-Berater Musk hat Tausende Staatsbedienstete feuern lassen - mit skurrilen Folgen: So wurde Mitarbeitern der US-Atomsicherheitsbehörde erst gekündigt, um sie tags drauf wieder einzustellen. Doch teils fehlten dafür die Kontaktdaten.
Inmitten der von Tech-Milliardär Elon Musk und Präsident Donald Trump massenhaft vorangetriebenen Entlassungen von Staatsbediensteten in den USA treten Details der Konsequenzen ans Licht. Bei US-Medien melden sich immer mehr betroffene Bürger mit teils skurrilen Beschreibungen, wie die Freistellungen vonstatten gingen und welche Auswirkungen diese haben können.
In einem besonders augenfälligen Fall wurden einem Bericht des Senders CNN zufolge vergangenen Donnerstag etwa 300 Mitarbeiter der Atomsicherheitsbehörde NNSA gefeuert. Am Freitag sei allerdings begonnen worden, die Entlassungen rückgängig zu machen. Unter Berufung auf anonyme Quellen hieß es weiter, die für die Freistellungen Verantwortlichen hätten anscheinend nicht gewusst, welche Aufgaben die gefeuerten Mitarbeiter genau hatten.
Keine Kontaktdaten von gefeuerten Mitarbeitern
Die NNSA (Nationale Behörde für Nukleare Sicherheit) gehört zum Energieministerium und überwacht den Bestand von Tausenden Atomwaffen in den USA. Sie ist für die Wartung und für die Sicherheit der Sprengköpfe zuständig und beaufsichtigt auch den Bau neuer Nuklearwaffen. Nach einem Bericht des öffentlichen Rundfunks NPR ist die NNSA auch damit befasst, Terroristen und "Schurkenstaaten" daran zu hindern, sich waffenfähiges Plutonium oder Uran zu beschaffen.
Allerdings tauchten laut einem Bericht des US-Senders NBC neue Probleme auf, als die Kündigungen einiger Mitarbeiter widerrufen werden sollten. Demnach gab es Schwierigkeiten, Angestellte zu erreichen, die in der Probezeit waren, als sie gefeuert wurden. Sie hatten mit der Kündigung ihre E-Mail-Konten bei der Behörde verloren, alternative Kontaktdaten aber lagen offenbar nicht vor.
Die Berichte lassen auch einen Blick auf das augenscheinliche Chaos zu, das in den US-Behörden gegenwärtig herrscht. Angekündigte Kündigungsschreiben kamen laut einem Bericht des Senders NPR zufolge nur bei manchen an. "Niemand weiß, ob er gefeuert ist oder nicht", zitierte der Sender einen anonymen NNSA-Mitarbeiter.
Zugänge gelöscht nach Toilettenbesuch
Das Team von Tech-Milliardär Musk mit der Bezeichnung DOGE (Department of Government Efficiency) durchforstet gerade eine US-Behörde nach der anderen. Präsident Donald Trump hatte Musk damit beauftragt, die Regierungsausgaben auf den Prüfstand zu stellen und zu kürzen. Beide behaupten ohne Beweise, dass dabei neben Milliarden an Geldverschwendung auch Betrug festgestellt worden sei. Selbst vor dem Militär machen Trump und Musk nicht halt. Die Opposition schäumt. "Mr. Musk, dies ist kein Tech-Startup", sagte der demokratische Senator Chuck Schumer. Musk habe keinerlei Berechtigung, Staatsdiener zu feuern. Doch die Opposition erscheint bisher eher machtlos.
Musks Leute gehen rigoros vor, die Kündigungen kommen ohne Fristen, allein am Freitagnachmittag wurden laut Washington Post in der Umweltbehörde EPA 388 Menschen gefeuert. Eine Alleinerziehende erzählte, wie ihre Kündigung abends um halb elf per E-Mail hereinflatterte. Eine Frau aus dem Wohnungsbauministerium erzählte, wie sie am Freitag zur Toilette ging - als sie zum Schreibtisch zurückkam, waren ihre Zugänge gelöscht.