US-Sondergesandter Kellogg Trumps Mann für das Ende des Ukraine-Kriegs
Keith Kellogg soll US-Sondergesandter für die Ukraine und Russland werden - und Trumps Versprechen umsetzen, den Ukraine-Krieg zu beenden. Und Kellogg hat bereits einen konkreten Plan.
Es gehört zu den vollmundigsten Versprechen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump: Er will den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden. Bislang ist Trump jedoch die Antwort darauf schuldig geblieben, wie er das zustande bringen will. Jetzt jedoch liegt eine Art Blaupause vor, wie zumindest in einem ersten Schritt eine Waffenruhe erreicht werden könnte.
Das Strategiepapier stammt aus der Feder von Keith Kellogg, der in der kommenden Trump-Regierung als Sondergesandter für die Ukraine und Russland dienen soll. Wer ist dieser Mann mit der Mission Impossible?
Kellogg war früher hochrangiger Militär
Vor vier Jahren, beim republikanischen Wahlparteitag, stellte sich der frühere hochrangige Militär Keith Kellogg, Jahrgang 1944, einem landesweiten Fernsehpublikum vor.
Vom Dschungel Vietnams bis in die Wüsten des Irak sei er als Soldat stets dahin marschiert, wo sein Land ihn gebraucht hatte, erklärte er. In der ersten Trump-Regierung hatte der heute 80-Jährige dann den Posten des Sicherheitsberaters inne - an der Seite von Vizepräsident Mike Pence und kurzzeitig auch im Weißen Haus.
Lob für Trump
Präsident Trump sei kein kriegslüsterner Falke, so Kellogg über seinen damaligen und künftigen Chef. "Weise" würde der Republikaner sein Schwert nur dann schwingen, wenn es unumgänglich sei. Trump sei stets auf Frieden und nicht auf endlose Konflikte aus, betonte Kellogg. Was bedeutet das für Kellogs künftige Mission, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln?
Wenn er wieder Präsident sei, dann würde er den bald drei Jahre andauernden Konflikt binnen 24 Stunden beenden, versprach Trump im Wahlkampf. Von Kellogg weiß man zunächst, dass er immer wieder die Biden-Regierung dafür kritisiert hatte, keine Verhandlungslösung mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin gefunden zu haben.
Waffenlieferungen, betonte Kellogg immer wieder in Interviews, würden nur Sinn ergeben, wenn sie beide Konfliktparteien an den Verhandlungstisch bringen. Der Ukraine-Krieg sei nicht militärisch zu lösen, sondern nur mit Verhandlungen: Beiden Seiten sei das klar.
Trump und Kellogg im Februar 2017.
Skizzenpapier für den Verhandlungstisch
Gemeinsam mit einem Co-Autoren hatte Kellogg im April ein Skizzenpapier verfasst, das einen Weg an der Verhandlungstisch aufzeigt. Zunächst soll beiden Seiten konkrete Anreize dafür geschaffen werden.
Druck ausüben würde Kellogg demnach zunächst auf Präsident Wolodomyr Selenskyj und die ukrainische Führung: Weitere Waffenlieferungen sollen davon abhängig gemacht werden, dass die Ukraine zu verhandeln bereit ist. Und vorerst auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichtet - denn das soll einer der Köder für Putin sein, in Friedensgespräche einzusteigen. Ebenso soll Russland ein Aufheben der Sanktionen in Aussicht gestellt werden.
Trump habe früher bereits gezeigt, wie man mit einem wie dem Kreml-Chef reden müsse, so Kellogg. Putin würde vor allem Stärke respektieren.
Frontverlauf als Waffenstillstandslinie
Zwar geht Kellogg nicht so weit, die von Russland annektierten Territorien inklusive der Krim als russisches Staatsgebiet zu akzeptieren. Aber der aktuelle Frontverlauf soll zunächst einmal als Waffenstillstandslinie dienen. Gleichzeitig soll dem Kreml klargemacht werden, dass die Weigerung zu verhandeln automatisch zu weiteren Waffenlieferungen an Kiew führen würde.
Kann diese Strategie zum gewünschten Erfolg führen? Auf CBS News zeigte sich der frühere Navy General Mark Montgomery verhalten optimistisch: Trumps Forderung nach einer Über-Nacht-Lösung könne zwar weder Kellogg noch sonst jemand erfüllen. Das sei unrealistisch. Er hoffe jedoch, Kellogg könne seine Erfahrung und seinen Einfluss auf Trump dafür nutzen, eine vernünftige Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird.
Seinen Plan für eine Waffenruhe und Friedensverhandlungen hat Kellogg der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bereits im Juni Trump vorgelegt.