
Super Bowl in New Orleans "Einmal im Leben"
Beim Super Bowl kämpfen die Kansas City Chiefs und die Philadelphia Eagles heute um den Titel in der Football-Liga. Wer jetzt noch ein Ticket will, zahlt mindestens 33.000 Dollar. Doch vielen ist es das wert.
Es ist laut, richtig laut auf der Bourbon Street. Auf einer Kreuzung wird noch ein Open-Air-Fernsehstudio aufgebaut, aus den Kneipen dröhnt Musik. Deshalb ist es nicht ganz einfach zu verstehen, was Judy Vanuy da gerade gesagt hat.
33.000 Dollar hat sie ausgegeben, für zwei Personen. Darin enthalten: das Hotel, zwei Partys und die Eintrittskarten für das Spiel. 33.000 Dollar? Vanuy macht nicht den Eindruck, als ob sie das für rausgeschmissenes Geld hielte.

Die Bourbon Street in New Orleans. In der Stadt im US-Bundesstaat Louisiana wird der Super Bowl 2025 ausgetragen.
Die quirlige Frau, die die 80 sicher schon erreicht hat, schiebt ihren Mann Ron gut gelaunt im Rollstuhl durchs Gedränge der Bourbon Street. Beide sind vom Outfit her klar als Fans der Eagles zu erkennen und tatsächlich aus Philadelphia angereist.
Sie schauen sich die Spiele immer im Fernsehen an und hätten sich dann gedacht: "Super Bowl - warum nicht?", sagt Ron Vanuy. Natürlich glaubt er, dass die Eagles gewinnen.
Erst Ende Januar steht fest, wer spielt
Einmal im Leben, denken sich viele Football-Fans, wenn sie ihr Super-Bowl-Wochenende planen. Manche haben Glück oder gute Verbindungen und kommen an Firmentickets, andere gewinnen in einer Verlosung. Wer eine Dauerkarte besitzt, kann an einer Lotterie teilnehmen. Aber viele müssen sich auf dem freien Markt umtun - zumal ja auch erst Ende Januar feststeht, wer überhaupt spielt.
Auch Bob Dole und Fred Gavin, zwei gestandene Männer aus New York, haben sich erst nach dem letzten Spiel entschlossen, nach New Orleans zu fahren. Was sie für ihre Tickets bezahlt haben, verraten sie nicht. Eine für sie bedeutende Summe, sagt Gavin.
Für Dole, einen Eagles-Fan, ist es das wert. "Die Lebenserfahrung sagt, wenn du Geld hast, dann genieße es. Und jetzt bin hier mit meinem besten Freund." Gavin fügt hinzu: "Und wir genießen es."
Billigere Wege, dabei zu sein
Wer jetzt noch schnell ein Ticket braucht, kann das günstigste für rund 3.000 Dollar bekommen, plus Steuern und Gebühren. Das ist günstiger als in den vergangenen Jahren, wo kurz vor dem Spiel die Karten immer noch um die 5.000 Dollar kosteten.
Vielen Fans ist das zu viel, sie suchen sich billigere Wege, dabei zu sein. 1.000 Dollar, schätzt Roger, geben er und sein Freund Jim für ihre gemeinsamen Super-Bowl-Trips aus.
Die beiden leben in Kansas City, gehen zu Hause zu den Heimspielen und ziehen zum Super Bowl ihrem Team hinterher, möglichst preisgünstig. "Zum Beispiel sind wir hierher gefahren. Wir wohnen ein Stück außerhalb und kaufen keine Karten, sondern feiern mit Chiefs-Fans. Es gibt viele Möglichkeiten", sagt Jim.
Weiter unten auf der Bourbon Street gibt es eine Chiefs-Kneipe mit original Kansas City Barbecue. Da wollen sie den Sonntag verbringen. Und sich dann auf die zwölfstündige Autofahrt nach Hause machen. Zu besprechen gibt es für die Freunde genug. "Entweder sind wir richtig glücklich - oder richtig angefressen", sagen sie.