Gazastreifen Israelin frei - weitere Geiseln sollen folgen
Mit der israelischen Soldatin Berger ist eine weitere Geisel im Gazastreifen freigelassen worden. Sie kehrte nach Israel zurück. Heute sollen auch zwei Deutsch-Israelis und fünf Thailänder freikommen.
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. Als erstes wurde die israelische Soldatin Agam Berger von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben.
Zuvor musste die 20-Jährige auf einer Bühne einer Menge zuwinken. Ihre Familie in Israel verfolgte die Zeremonie im Fernsehen und reagierte mit begeistertem Jubel. Laut einem Fernsehbericht ist Berger inzwischen in Obhut der israelischen Armee.
Weitere Freilassungen geplant
Laut vorab veröffentlichten Informationen sollen heute außerdem die 29-jährige Deutsch-Israelin Arbel Yehud und der 80-jährige Deutsch-Israeli Gadi Moses sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen.
Die freigelassenen Geiseln sollen zunächst in ein israelisches Militärlager am Rande des Gazastreifens und von dort aus in vier verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht werden.
Verzögerte Freilassung
Die Deutsch-Israelin Yehud wurde am 7. Oktober 2023 zusammen mit ihrem Freund aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz verschleppt. Sie sollte nach israelischen Angaben ursprünglich bereits am vergangenen Samstag freikommen. Die Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass zuerst Zivilisten freigelassen werden sollten. Stattdessen ließ die Hamas vier Soldatinnen im Austausch gegen 200 palästinensische Häftlinge frei.
Israel hatte die vereinbarte Rückkehr von vertriebenen Palästinensern in den Norden des Gazastreifens deshalb zunächst blockiert, nach einer neuen Vereinbarung über die Freilassung der Deutsch-Israelin und zweier weiterer Geiseln jedoch erlaubt. Yehud befand sich in der Gewalt der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad.
Drei weitere israelische Geiseln sollen an diesem Samstag freigelassen werden.
Palästinensische Häftlinge kommen frei
Im Gegenzug zur Freilassung der Geiseln sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte sowie einige Frauen und Minderjährige.
Israelischen Medienberichten zufolge ist unter den Häftlingen auch Sakaria Subeidi, der während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada Befehlshaber des militärischen Arms der Fatah-Bewegung in Dschenin im nördlichen Westjordanland war. Dabei wurden zwischen 2000 und 2005 etwa 3.500 Palästinenser und mehr als 1.000 Israelis getötet.
Für die fünf thailändischen Geiseln werden keine palästinensischen Häftlinge entlassen. Israelische Medien meldeten, sie kämen im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Hamas und Thailand frei.