Kämpfe in Bachmut Moskau dementiert Durchbruch ukrainischer Truppen
Die Kämpfe im Raum Bachmut dauern an: Russland hat Berichte über einen Durchbruch der ukrainischen Armee in der Stadt zurückgewiesen. Allerdings gibt es offenbar Befürchtungen über eine Einkesselung der russischen Truppen.
Russland hat Berichte prorussischer Militär-Blogger und des Chefs der Söldnergruppe Wagner über einen Durchbruch der ukrainischen Armee in der umkämpften Stadt Bachmut zurückgewiesen. "Die einzelnen Erklärungen auf Telegram über einen 'Durchbruch' an mehreren Stellen der Frontlinie entsprechen nicht der Realität", erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Abend. Mehrere prorussische Blogger, die die Lage vor Ort verfolgen, hatten sich am Abend besorgt über ukrainische Truppenbewegungen und von russischen Soldaten aufgegebene Stellungen gezeigt, vor allem in der Nähe von Bachmut, dem derzeitigen Hauptschauplatz der Kämpfe in der Ostukraine.
Moskau: Ukrainische Angriffe zurückgedrängt
Das Ministerium in Moskau erklärte in seiner täglichen Mitteilung, mehrere Angriffe und ukrainische Aufklärungsmissionen an der Front seien zurückgedrängt worden. Bezüglich der Zahl gab es keine Abweichungen im Vergleich zu zurückliegenden Tagen und Wochen. Aktuell sei am Abend nur in der Nähe von Malyniwka in der Region Donezk gekämpft worden, und zwar mit Artillerie und aus der Luft, hieß es.
Die Informationen über einen angeblichen russischen Rückzug nahe Bachmut erwähnte das Ministerium nicht. Es erklärte lediglich, Einheiten würden "weiterhin den Westteil der Stadt befreien". "Die allgemeine Lage im Gebiet der militärischen Spezialoperation ist unter Kontrolle", hieß es. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht sofort zu überprüfen.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Berichte über mögliche Einkesselung
Der Kriegskorrespondent des russischen Staatsfernsehens, Jewgeni Poddubny, schrieb am Abend auf Telegram, angesichts der ukrainischen Angriffserfolge an den Flanken der in der Stadt kämpfenden Söldnertruppe Wagner drohe eine umfassende Einkesselung. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte zuvor mehrfach vor einem drohenden Kessel aufgrund ungesicherter Flanken gewarnt.
Poddubny berichtete auch von ukrainischen Durchbrüchen bei Kämpfen in der Umgebung von Soledar, das nur wenige Kilometer nordöstlich von Bachmut liegt. Dort sei es ukrainischen Kampfgruppen gelungen, die russischen Linien zu durchbrechen. "Die Lage ist schwierig", schrieb Poddubny. Die russischen Streitkräfte hatten Soledar erst Ende Januar nach wochenlangen schweren Kämpfen eingenommen.
Die ukrainische Militärführung machte zu den jüngsten Kämpfen bisher keine Angaben, sprach lediglich von schweren Kämpfen bei Bachmut.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte unterdessen, bis zur erwarteten Gegenoffensive seines Landes gegen die russischen Truppen werde es noch etwas dauern. "Mit dem, was wir haben, können wir weitermachen und erfolgreich sein. Aber wir würden viele Leute verlieren", sagte Selenskyj dem britischen Sender BBC. Dies sei jedoch inakzeptabel. "Also müssen wir warten. Wir brauchen noch etwas mehr Zeit."